Quarterhorse Mk 1

Quarterhorse Mk 1

© Hermeus

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Meilenstein für Hyperschallflugzeug Quarterhorse

Das US-amerikanische Start-up Hermeus hat sich zum Ziel gesetzt, einen kommerziellen Hyperschalljet zu entwickeln, der Passagiere mit der mindestens 5-fachen Schallgeschwindigkeit von A nach B befördert. Nachdem das Unternehmen vor einem Jahr erfolgreich ein Triebwerk getestet hat, das mit Überschall eintretende Luft kühlt, damit dieses nicht schmilzt, hat es jetzt einen weiteren Meilenstein zu verkünden.

Der Quarterhorse Mk 1 ist ein unbemannter Unterschall-Prototyp des Unternehmens. Dieser hat am 21. Mai erfolgreich seinen Jungfernflug über der Edwards Air Force Base in Kalifornien absolviert, wie New Atlas berichtet

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Hyperschall im Trend 

International werden große Hoffnungen in Hyperschallflugzeuge gesetzt. Sie sollen nicht nur den Transport revolutionieren, sondern auch in der Kriegsführung eine bedeutende Rolle spielen. 

Hermeus hat bei der Entwicklung des Hyperschalljets aber einen anderen Weg eingeschlagen als seine Konkurrenten. Statt direkt am endgültigen Flugzeug zu arbeiten, fertigt Hermeus hoch spezialisierte Prototypen. Damit sollen verschiedene Systeme entwickelt werden, die am Ende zu einem Hyperschallflugzeug zusammengesetzt werden können. 

Ein Flugzeug, das nicht fliegen kann 

Ein Beispiel für so einen Prototyp ist der Quarterhorse Mk  0, der im November 2023 präsentiert wurde. Das Problem dabei: Das Flugzeug konnte nicht fliegen

Das war aber gar nicht der Anspruch des Herstellers. Stattdessen wollte man Prototypen entwickeln, die jeweils für einen bestimmten Zweck gedacht sind. So sollten zuerst Tests am Boden stattfinden, bevor man Versionen für Unter-, Über- und schließlich Hyperschallflüge entwickelt. Die Idee dabei ist, die Entwicklung zu beschleunigen und Kosten zu sparen. 

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Mk 1 war in einem Jahr fertig 

Um Mk 1 zu entwickeln, brauchte es von der Skizze bis zum fertigen Flugzeug ein Jahr. Beim Test am 21. Mai sorgte eine J85-Turbotriebwerk von General Electric dafür, dass das 12,2 Meter lange, unbemannte Flugzeug mithilfe einer Fernsteuerung abhob. 

Man wollte dabei testen, ob das Flugzeug mit hoher Geschwindigkeit starten und landen kann. Denn das Modell Mark 1 hat kurze, schmale Flügel, die mit einer Spannweite von 3,66 Metern für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt sind. 

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Test erfolgreich absolviert 

Laut Hermeus ist der erfolgreich absolvierte Test ein neuer Meilenstein für das Unternehmen. Das Flugzeug startete und landete ohne Zwischenfälle. Darüber hinaus wurden das digitale Design und die Leistungsberechnungen validiert. 

Der Antrieb, die Hydraulik, die Leistung, die thermische Steuerung und die Treibstoffsysteme wurden beim Test ebenfalls positiv bewertet. Zuvor wurde die Leistung von Mark 1 im Dezember 2024 mit Rolltests bei 241 km/h (150 mph) überprüft. 

Mk 2 ist in Arbeit 

Die Daten des Mk-1-Flugs werden nun genutzt, um an Quarterhorse Mk 2 zu arbeiten. Dabei handelt es sich um einen größeren Prototyp, der etwa so groß ist wie eine F-16. Darüber hinaus ist das Flugzeug mit einem F100-Triebwerk von Pratt & Whitney ausgestattet, welches die von Hermeus entwickelte Vorkühlungstechnologie nutzt.

Mk 2 wird mit einer Höchstgeschwindigkeit von Mach 3 “nur” Überschallgeschwindigkeit erreichen. Der Nachfolger Mk 3 soll dann aber bis 2026 eine Geschwindigkeit von Mach 5 erreichen. 

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