Raketenabwehr

Raketenabwehr in der israelischen Stadt Aschkelon

© REUTERS / Amir Cohen

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Gruseliger Anblick: Flugpassagiere filmen Irans startende Raketen

Dienstagabend eskalierte der Konflikt im Nahen Osten weiter, als der Iran einen Raketenangriff auf Israel startete. Mindestens 180 Raketen wurden laut Medienberichten auf das Land abgefeuert.

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Ein Video, das angeblich in einem zivilen Passagierflugzeug aufgenommen wurde, soll zeigen, wie die Raketen starten. Laut Angaben der New York Post, der der Clip zugespielt wurde, handelt es sich um einen British-Airways-Flug mit dem Ziel Dubai

Ein zweites Video, das aus demselben Flugzeug aufgenommen worden sein soll, wurde auf Reddit gepostet.

Die User in den sozialen Netzwerken halten den Anblick für gruselig: "Das ist eine richtige Ende-der-Welt-Scheisse", argumentiert etwa ein Nutzer und zieht Vergleiche zu Filmen, die den Start eines Atomkriegs zeigen.

Andere finden es amüsant, dass einer der Passagiere offensichtlich eine Folge von Friends geschaut hat. Denn auch im 2023 erschienenen Netflix-Film "Leave The World Behind", bei dem die Welt untergeht, spielt die kultige TV-Serie eine Rolle.

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Authentizität noch unklar

Die Echtheit der beiden Aufnahmen konnte vorerst nicht bestätigt werden. Auch fehlen derzeit noch weitere Details zu den beiden Videos. So ist unklar, um welchen Flug es sich genau handeln soll. Naheliegend wäre BA107. Dieser Flug wurde - wie einige andere auch - beim Start des Angriffs vor dem Erreichen des iranischen Luftraums umgeleitet und wich nach Zypern aus.

Zumindest ein Teil der Raketen wurde vom nordiranischen Ort Täbris aus abgefeuert. Dieser liegt in weniger als 400 Kilometer Entfernung zu dem Bereich, wo BA107 abgedreht hat. Je nach Flughöhe und genauem Standort der Raketenstarts wäre es von dort aus zumindest theoretisch möglich, so weit in den Iran hineinblicken zu können.

Videos vom Boden

Ein Video, das sich auf X verbreitet, zeigt den Start einiger Raketen vom Boden aus:

Auf Social Media verbreiteten sich weitere Aufnahmen des Angriffs vom Boden aus. Die meisten davon stammen von israelischen Ballungszentren.

Raketen abgefangen

Israel verfügt über ein mehrstufiges Luftabwehrsystem, wodurch die meisten Raketen abgefangen werden konnten. Ersten Informationen zufolge wurde bei dem Angriff ein Palästinenser im Westjordanland durch herabfallende Trümmer getötet. 

Die Raketen dürften in erster Linie nicht durch den Iron Dome abgewehrt worden sein, da dieser für Kurzsstreckenraketen (bis 70 Kilometer Reichweite), Artilleriegeschosse und Mörsergranaten ausgelegt ist. 

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Für die Abwehr von Mittel- und Langstreckenraketen sowie ballistischen Raketen und Marschflugkörpern ist David’s Sling (Davids‘ Schleuder) zuständig. Für noch höher und schneller fliegende Raketen (etwa Hyperschallraketen) gibt es zusätzlich das Arrow-System. Vor allem David’s Sling dürfte für einen beträchtlichen Teil der Abwehr am Dienstagabend gesorgt haben.

Außerdem haben sich Kriegsschiffe der USA an der Raketenabwehr beteiligt. Die USS Bulkeley und USS Cole sollen laut den USA etwa "ein Dutzend" Abfangraketen gestartet haben. Üblicherweise werden dafür SM-3-Raketen genutzt.

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