Das ist Kanadas neuer U-Boot-Jäger
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Kanadas Luftwaffe bekommt neue U-Boot-Jäger. Das ist auch dringend nötig. Während Russland und China beständig die U-Boot-Flotten aufrüsten und modernisieren, ist Kanada mit 40 Jahre alten CP-140 Auroras unterwegs.
Die Maschine basiert auf der Lockheed Martin P-3 Orion und soll jetzt ersetzt werden. Statt der Propellermaschine werden bis zu 16 P-8A Poseidon angeschafft. Dieses Flugzeug basiert auf der Boeing 737-800.
Mit Sonarbojen und Radar auf U-Boot-Jagd
Die P-8A Poseidon wird von Boeing seit 2009 gebaut. In der US-Armee wird sie seit November 2013 eingesetzt. Sie dient zur Überwachung und Aufklärung von Meeresgebieten, als auch zur Bekämpfung von Seezielen und U-Booten.
Um U-Boote aufzuspüren, hat sie mehrere Möglichkeiten. Das Hauptinstrument ist das AN/APY-10 Bodenradar, das speziell für die P-8A entwickelt wurde. Es hat ua. einen eigenen Modus, um Periskope von U-Booten aufzuspüren. Außerdem hat die P-8A akustische Sensoren und sie kann Sonarbojen abzuwerfen, um getauchte U-Boote zu finden. Die Poseidon kann zudem Daten mit anderen Flugzeugen oder Schiffen austauschen. Die US-Armee ergänzt die P-8A etwa durch die Flugdrohne MQ-4C, um Seewege zu überwachen.
Mit Torpedos und Marschflugkörpern bewaffnet
Die P-8A hat 11 Laststationen für Waffensysteme und zusätzliches Equipment: 5 sind intern, 6 sind extern. Die Stationen können ua. mit Torpedos, Seeminen, Wasserbomben, aber auch Antischiffsraketen und Marschflugkörpern bestückt werden.
Die Reichweite der Poseidon beträgt 7.500 Kilometer, die Flughöhe 12.496 Meter. Die Maximalgeschwindigkeit liegt bei 907 km/h. Das Leergewicht beträgt 62,7 Tonnen, das maximale Startgewicht 85,8 Tonnen. Für einen Überstellungsflug sind 2 Personen an Bord, im Einsatz sind es insgesamt 7.
Deal ist so gut wie fix
Ganz offiziell ist die Anschaffung noch nicht. Dies dürfte aber reine Formsache sein. Schon vor einem Jahr wurde bei einer Sondierungsrunde festgestellt, dass die Boeing P-8A als einziges Flugzeug die Anforderungen erfüllt, die die kanadische Armee an die Nachfolge der P-3 stellt.
Jetzt wurde die formale Bitte an die USA geschickt, ein Angebot für 16 P-8A zu machen. Laut der kanadischen Regierung habe man damit noch keine Kaufverpflichtung abgegeben. Ein vollständiges Ablasen des Deals wäre in dieser Phase aber höchst unüblich. Je nachdem wie der Preis ausfällt, könnte Kanada weniger als die geplanten 16 Stück bestellen oder auf Ausstattung verzichten, um den Preis zu drücken.
CP-140 muss noch ein paar Jahre durchhalten
Insgesamt dürfte Kanada mit Ausgaben um die 6 Milliarden US-Dollar für die Anschaffung der P-8A rechnen. Ab 2034 soll sie im Feld getestet werden, die volle Einsatzfähigkeit ist für 2040 geplant.
Bis dahin müssen die CP-140s noch durchalten. Die Flotte wird von 18 auf 14 Stück reduziert. Einige werden gerade mit dem „Block 4“-Upgrade aufgerüstet, das soll 2024 abgeschlossen sein. Damit sollen sie noch mindestens bis 2030 im Einsatz bleiben - wobei bereits Pläne geschmiedet werden, um sie bis 2040 am Laufen zu halten.
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