Kim Jong-un inspiziert ersten nordkoreanischen Spionagesatelliten
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Kim Jong-un hat Nordkoreas ersten militärischen Spionagesatelliten besichtigt und staatlichen Medien zufolge, grünes Licht für dessen "zukünftigen Aktionsplan" gegeben.
Kim habe laut der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA vergangenen Dienstag das zuständige Komitee für Satellitenstarts besucht und anschließend gemeinsam mit seiner Tochter Ju Ae den sogenannten „Military Reconnaissance Satellite No. 1“ inspiziert. Dieser sei nun "zum Verladen bereit", hieß es seitens KCNA.
Die Bilder, die den Satelliten zeigen, sind teilweise unscharf. Klar zu erkennen ist, dass er mit goldener Isolierfolie überzogen sowie mit Solarzellen ausgestattet ist. Er hat zudem eine zylindrische Form.
Kim kritisiert "Konfrontationspolitik" des Westens
Bereits vor einem Monat hatte der Machthaber angekündigt, dass der Bau des „Military Reconnaissance Satellite No. 1“ abgeschlossen sei. Nähere Details zum Start oder weiteren Satelliten hatte Nordkorea damals nicht an die Öffentlichkeit weitergegeben. Laut KCNA sei der Spionagesatellit eine Reaktion der Diktatur auf die "Konfrontationspolitik" der USA und Südkoreas.
Seit längerem zweifeln Expert*innen allerdings daran, dass Nordkoreas Satellitenprogramm so rasch voranschreitet, wie es die diktatorisch kontrollierten Medien darstellen. Im Dezember 2022 erklärte Nordkorea etwa, es habe einen "wichtigen Test" für die Entwicklung eines Spionagesatelliten beendet. Damals veröffentlichten nordkoreanische Medien vermeintliche Bilder, die der Satellit aufgenommen haben soll. Ihre Qualität war allerdings so schlecht, dass an ihrer Authentizität gezweifelt wurde.
Warnung vor nuklearem Schlag
Expert*innen zufolge tue sich Pjöngjang generell schwer damit, ohne Hilfe aus Russland oder China Satellitenaufklärung zu betreiben. Nichtsdestotrotz sind westliche Staaten, allen voran Südkorea, besorgt.
"Da Nordkoreas Aufklärungssatelliten ein wichtiger Faktor im Falle eines nuklearen Präventivschlags sind, stellen sie eine erhebliche Bedrohung für den Süden dar", erklärte Yang Moo-jin, Präsident der Universität für Nordkoreastudien in Seoul, vergangenen Monat gegenüber AFP. Washington und Seoul intensivieren derzeit ihre Verteidigungszusammenarbeit.
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