Australischer Abrams bei einer Übung (Symbolbild)

Australischer Abrams bei einer Übung (Symbolbild)

© APA/AFP/WILLIAM WEST

Militärtechnik

Erster M1 Abrams in der Ukraine zerstört

Der M1 Abrams gilt als einer der leistungsstärksten Panzer der Welt. Deswegen ist er auch eine wertvolle Ergänzung für die ukrainischen Streitkräfte in der Abwehr Russlands. 

Insgesamt 31 Stück wurden dem Land von den USA zur Verfügung gestellt. Zuletzt gab es Berichte, wonach die Panzer erstmals in Kampfhandlungen zum Einsatz kamen. Und nun tauchen erste Meldungen auf, wonach das erste Exemplar in der Ukraine zerstört wurde

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So kursieren Bilder und Videos, die einen brennenden Abrams zeigen. Aufgenommen worden sein sollen sie in der Nähe der Stadt Awdijiwka in der ostukrainischen Region Donezk. 

Welche Waffen für den Angriff auf den Panzer verwendet wurden oder was mit der Besatzung geschah, ist unklar. Ebenso ist nicht bekannt, ob die Ukraine den zerstörten Abrams bergen konnte, oder ob er Russland in die Hände gefallen ist.

Munition ist im M1A1 explodiert

Anhand des Feuers in den Fotos und Videos ist davon auszugehen, dass sich eine Sekundärexplosion im Panzer ereignet hat. Dies passiert, wenn nach Beschuss die gelagerte Munition im Panzer explodiert. Der Abrams hat hierfür sogenannte Blow-Out-Panels an der Oberseite des Turms. Auf einem Foto ist deutlich zu sehen, das es geöffnet ist. 

Bei den Blow-Out-Panels handelt es sich quasi um ein Überdruckventil. Kommt es im Inneren des Panzers zu einer Explosion, werden diese Platten durch den entstehenden Druck weggeschleudert. Die Explosion entweicht dann durch die offenen Panels nach oben, anstatt den kompletten Turm zu zerfetzen.

Der Panzer ist nach so einer Sekundärexplosion meist nicht mehr gefechtsbereit, dafür hat aber die Crew bessere Überlebenschancen. In diesem Video aus 2016 ist zu sehen, wie nach dem Einschlag einer Panzerabwehrwaffe die Munition im M1A1SA (Exportversion des Abrams) explodiert und das Feuer aus den Blow-Out-Panels herausbrennt.

Wichtige Einblicke

Sollte Russland tatsächlich in der Lage gewesen sein, einen einigermaßen intakten Abrams in die Hände zu bekommen, könnte dies ein bedeutender Gewinn sein. So könnten sie dadurch nützliche Informationen über seine Fähigkeiten und Schwächen sammeln.

Die ukrainischen M1A1 Abrams sind zumindest zum Teil mit reaktiver Panzerung ausgestattet. Dabei werden mit Sprengstoff gefüllte Paneele auf der Außenseite der Panzerwanne befestigt. Bei Kontakt mit einem heranfliegenden Projektil explodiert sie, wodurch die Wirkung des Angriffs abgemildert wird.

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Ältere Variante

Die Ukraine kämpft aktuell mit gebrauchten M1A1 Abrams Modellen, die überarbeitet oder mit alten Ersatzteilen kampffähig gemacht wurden. Das aktuelle Modell, den M1A2, wollten die USA nicht schicken. Zu groß wäre wohl die Gefahr, wenn einer dieser moderner Panzer in russische Hände fiele und somit auf Schwachstellen untersucht werden könnte.

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