Massentests in Wien: Kürzerer Zeitraum soll sich nicht auswirken
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Dies würde bedeuten, dass 1,2 Millionen Menschen getestet werden. Entsprechend seien die Kapazitäten ausgerichtet worden, betonte Hacker. Dass nun zwei Tage weniger als angedacht zur Verfügung stehen, soll nicht zu Einschränkungen führen. Die Tests sollen, nachdem sie wegen EDV-Problemen verschoben wurden, am Freitag, den 4. Dezember starten.
Hacker informierte darüber, dass das elektronische Voranmeldesystem des Gesundheitsministeriums bis zum 2. Dezember zur Verfügung stehen soll. Auf der Plattform müssen sich die Interessenten eintragen.
Eine derartige Aktion ohne Anmeldung durchzuführen sei „undenkbar“, zeigte sich der Ressortchef überzeugt: „Da kann vor der Tür nur Chaos herrschen.“ Die Warteschlangen sollen so klein wie möglich gehalten werden. Auch eine telefonische Anmeldung könnte es geben.
Drei Teststandorte
In der Messe werden 176 Testlinien zur Verfügung stehen, in der Marxhalle 70 und in der Stadthalle 40. Die Antigentest werden vom Bundesheer abgenommen. Kommt es dabei zu einem positiven Test, wird unmittelbar darauf noch in der Halle von den Wiener Gesundheitsbehörden ein PCR-Test durchgeführt.
Viele falsch positive Tests erwartet
Hacker geht durchaus davon aus, dass es bei den Schnelltests eine größere Menge falsch positiver Tests geben werde. Darum werde auch die Möglichkeit geschaffen, die Resultate zu überprüfen. Hacker lobte heute den „konstruktiven Austausch“ etwa mit dem Bundesheer, dem Gesundheitsministerium sowie den beteiligten Rettungsorganisationen und der Feuerwehr. Es hätten sich auch schon zahlreiche Freiwillige gemeldet, die dabei mitarbeiten wollten, berichtete der Stadtrat.
Zu den Unstimmigkeiten im Vorfeld bezüglich des frühen Zeitpunkt des Wiener Tests meinte er „Schwamm drüber“. Dies könne später bei einer Manöverkritik besprochen werden.
Der Stabschef von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), Generalmajor Rudolf Striedinger, kündigte an, dass das Militär zur Abwicklung des Testgeschehens mehrere Tausend Soldaten aus ganz Österreich nach Wien schicken wird. Man sei in Wien intensiver im Einsatz als in anderen Bundesländern, da dort viel in den einzelnen Gemeinden organisiert werde.
So funktioniert das digitale Anmeldesystem
Gerald Schimpf, der Einsatzleiter des Krisenstabs im Gesundheitsministerium, zeigte sich zuversichtlich, dass das digitale Anmeldesystem ab 2. Dezember zur Verfügung stehen wird. Er skizzierte den konkreten Ablauf des Geschehens: Am Beginn müsse die Anmeldung im System erfolgen, wobei man persönlichen Daten eingeben müsse. Auch müsse eine Kontaktmöglichkeit hinterlegt werden.
Anschließend erfolgt die Terminbuchung. Zum gewünschten Zeitpunkt begibt man sich dann in eines der drei Testzentren. Dort werden die Ausweise geprüft und eine Nummer zugeteilt.
Nach Abstrichentnahme heißt es kurz auf das Resultat warten. Ist das Ergebnis negativ, ist die Sache im Prinzip erledigt - auch wenn es sich nur um eine Momentaufnahme handle, wie Schimpf warnte. Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln seien trotzdem weiter einzuhalten.
Überprüfung mit PCR-Test
Ist das Ergebnis positiv, wird man zu einer der PCR-Teststraßen in der Halle weitergereicht. Dort wird nicht noch einmal ein Nasen-Rachenabstrich vorgenommen, sondern man darf gurgeln. Einen Quarantänebescheid hat man zu diesem Zeitpunkt dann aber bereits. Was bedeutet: Man muss nach dem zweiten Test sofort nach Hause fahren und dort auf das Ergebnis des PCR-Tests warten. Ists dieses ebenfalls positiv, wird der Bescheid bestätigt.
Für eine Personengruppe sind die Großtesteinrichtungen keinesfalls gedacht, wie Hacker betonte: Menschen mit Symptomen müssen weiterhin 1450 anrufen und nicht an den Massentests teilnehmen.
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