
Warum man im Moshpit seine Smartwatch ausschalten sollte
Die Festivalsaison ist derzeit im vollen Gange und nicht selten geht es vor der Bühne mancher Acts vermeintlich rau zu. Moshpits, bei denen vor der Bühne getanzt und gesprungen wird, während sich die Fans gegenseitig anstoßen, sind vor allem bei Metal-, Hardcore- oder Punk-Shows üblich.
Beim diesjährigen Download Festival im englischen Donington Park, das rund 75.000 Besucher erwartet, warnt die Polizei vor einer ungewöhnlichen Nebenwirkung, wenn man dabei eine Smartwatch trägt.
Durch die intensive Bewegung in den Moshpits lösen Smartwatches und andere Wearables immer wieder versehentlich Notrufe aus. Die Geräte interpretieren das wilde Tanzen und Stoßen als Autounfall und wählen automatisch die Notrufnummer. Auch einige Smartphones verfügen über ähnliche Funktionen.
Viel mehr Anrufe
An einem normalen Wochenende bearbeitet die Polizei in Leicestershire etwa 600 Notrufe. Während des 3-tägigen Festivals steigt diese Zahl um fast 700 zusätzliche Anrufe – ein Großteil davon ausgelöst durch die automatische Unfallerkennung der Geräte, wie der Guardian berichtet.
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Ressourcen werden beansprucht
Jeder dieser Anrufe muss von den Einsatzkräften überprüft werden. Die Polizei versucht bei Notrufen bis zu 3 Mal zurückzurufen, um sicherzustellen, dass keine Gefahr besteht. Diese Maßnahmen binden Ressourcen und verzögern möglicherweise die Bearbeitung echter Notfälle.
Darum rät die Polizei Festivalbesuchern, ihre Wearables vor dem Betreten des Moshpits auszuschalten, in den Flugmodus zu versetzen oder die Notfallfunktionen vorübergehend zu deaktivieren. Zudem werden Betroffene gebeten, Anrufe von unterdrückten Nummern entgegenzunehmen, weil es ein Rückruf der Einsatzkräfte sein könnte.
Problem beim Skifahren
Das Problem ist nicht neu. Auch auf Österreichs Skipisten kommt es in der Wintersaison regelmäßig zu Fehlalarme aus, da die Geräte abrupte Bewegungen und Stürze beim Skifahren oder Snowboarden fälschlich als Autounfall interpretieren.
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