Ein A-10-Jets über einem U-Boot. (Symbolbild)

Ein A-10-Jets über einem U-Boot. (Symbolbild)

© US Navy

Militärtechnik

Neuer Sensor: Chinesische U-Boote könnten jetzt Flugzeuge erkennen

Chinesische Forscher sollen einen neuartigen Unterwassersensor entwickelt haben, der Flugzeuge aus 17 Kilometern Entfernung erkennen kann. Der Prototyp wird am Meeresboden platziert und kann von dort aus Flugzeuge orten und verfolgen.

Laut einem Bericht der South China Morning Post hat das eigens entwickelte Akustiksensor-Array ein Flugzeug in 5.000 Metern höher korrekt getrackt. Die Positionsdaten der Flugzeuge könnten dann im Kampfeinsatz an U-Boote weitergegeben werden. Dadurch würden sie von "Gejagten zu Jägern" werden, wie es in dem Bericht heißt. 

U-Boote als Flugzeugjäger

Mit dem neuen System könnten die U-Boote den Spieß jedoch umdrehen und die Flugzeuge angreifen, sobald sie deren ungefähre Koordinaten erfasst haben – beispielsweise, indem sie Raketen auf die Flugzeuge abfeuern. Wie realistisch dieses Szenario in der Praxis ist, ist jedoch fraglich. 

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Schallwellen unter Wasser 

Schallwellen, die von der Oberfläche kommen, unter Wasser zu detektieren, ist eine Herausforderung. Treffen diese nämlich auf die Wasseroberfläche, werden sie zum Teil dort reflektiert. Dabei kommt es auch auf den Winkel an, in dem sie auftreffen. 

Nachdem die Forscher lange Zeit mit fehlerhaften Signalen zu kämpfen hatten, gelang es ihnen schließlich, das Problem zu lösen: Bei einem Test konnte der Sensor Flugzeuge erkennen, die sich aus einer Entfernung von 17 Kilometern näherten. Das System konnte die Position des Flugzeugs innerhalb weniger Sekunden auf weniger als einen Kilometer genau bestimmen.

Geringe Höhe, flache Gewässer

Mit der Technik wäre es derzeit aber nur möglich, Flugzeuge zu erkennen, die in geringer Höhe fliegen. Ein Einsatz in tieferen Gewässern oder die Erkennung von Flugzeugen, die in größeren Höhen fliegen, ist jedoch laut den chinesischen Forschern derzeit noch nicht möglich.

Die begrenzte Reichweite und die Unfähigkeit, Flugzeuge direkt über dem Sensor zu erkennen, zählen zu den größten Schwachstellen der Technologie. Aus diesem Grund arbeiten die Forscher daran, diese Probleme zu lösen. 

Ihre Ergebnisse wurden in der chinesischen Fachzeitschrift Acta Acustica veröffentlicht. Wie weit die Entwicklung mittlerweile tatsächlich fortgeschritten ist, lässt sich jedoch nicht genau sagen, da das Projekt vor der Veröffentlichung der Studie streng geheim gehalten wurde.

Wie bei den meisten Erfolgsmeldungen militärischer Forschung aus China, ist auch hier Skepsis angebracht. Oftmals dienen derartige Veröffentlichungen auch der Propaganda der totalitären Führung.

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