Nord Stream wurde gesprengt, Reste von Sprengstoff gefunden
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Schweden sieht den Sabotageverdacht als Grund für die Explosionen an den beiden Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee bestätigt. An den Leitungen seien Reste von Sprengstoff gefunden worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag in Stockholm mit.
Die fortgeschrittenen Analysearbeiten würden fortgesetzt, um sicherere Rückschlüsse rund um den Vorfall ziehen zu können, sagte der mit den Voruntersuchungen betraute Staatsanwalt Mats Ljungqvist.
4 Lecks an Nord Stream 1 und 2
Ende September waren nach Explosionen in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm insgesamt 4 Lecks an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 entdeckt worden. Jeweils 2 davon sind in den ausschließlichen Wirtschaftszonen Dänemarks und Schwedens. Bereits kurz danach wurde weitgehend Sabotage als Grund angenommen.
Durch die Pipeline Nord Stream 1 hatte Russland bis zum Lieferstopp Gas aus Sibirien nach Deutschland und in weitere europäische Länder gepumpt. Nord Stream 2 wurde wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine nie in Betrieb genommen. Russland bestreitet, für die Lecks verantwortlich zu sein.
"Dark Ships" in der Nähe der Pipelines
Satellitendaten zeigten in den Tagen vor der den Explosionen 2 verdächtige Schiffe in der Nähe der Pipelines. Die 95 bis 130 Meter langen Schiffe hatten ihre Peilsender ausgeschaltet. Man geht daher davon aus, dass hier versucht wurde, Standortinformationen zu verbergen.
Insgesamt wurden vor den Explosionen 25 Schiffe in dem Gebiet ausgemacht. Bei 23 davon waren die Transponder allerdings eingeschaltet. Nur die 2 sogenannten "Dark Ships" hatten das gesetzlich vorgeschriebene automatische Identifikationssystem (AIS) deaktiviert.
Laut Otto Tabuns, dem Direktor der NGO Baltic Security Foundation, sei es möglich, dass diese Schiffe eine geheime militärische Operation ausführten oder geheime Ziele ansteuerten. Über die Herkunft der Schiffe könne man keine Angaben machen.
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