Nordkorea hat neuartige Rakete getestet
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Mit dem Raketentest hat Nordkorea einen Meilenstein erreicht, wie es aus Pjöngjang heißt. Die neuartige Langstreckenrakete mit Feststoffantrieb vom Typ Hwasong-18 ist nämlich mehr als 74 Minuten in der Luft gewesen - und damit so lange wie kein anderes nordkoreanisches Geschoss zuvor.
Laut Nordkorea flog die Rakete auf einer Höhe von 6.000 Kilometern rund 1.000 Kilometer weit. Expert*innen zufolge könnte eine solche Interkontinentalrakete mit festem Brennstoff sogar Ziele in den USA erreichen.
➤ Mehr lesen: Nordkoreas Spionage-Satellit ist zu schlecht zum Spionieren
Vorteile von Feststoffraketen
Die Hwasong-18 wurde erstmals im April zu Test- und Propagandazwecken eingesetzt. Es ist die erste Interkontinentalrakete Nordkoreas mit Feststoffantrieb. Sollte die Rakete tatsächlich eine Feststoffrakete sein, wäre dies ein technologischer Durchbruch für das nordkoreanische Militär.
Mit derartigem Treibstoff befüllte Raketen haben zahlreiche Vorteile: Sie sind einfacher zu transportieren und zu lagern, was ihre Entdeckung durch den Feind schwieriger macht. Sie lassen sich außerdem schneller für den Start vorbereiten als Flüssigtreibstoffraketen.
➤ Mehr lesen: Nordkorea führt seine Atomraketen vor: Experten sind besorgt
Spannungen in der Region
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben zuletzt wieder deutlich zugenommen. Zu Beginn der Woche hatte Nordkorea die USA vor der Entsendung eines atomgetriebenen U-Boots mit ballistischen Raketen nach Südkorea gewarnt und indirekt mit dem Abschuss amerikanischer Aufklärungsflugzeuge gedroht. Nordkorea wirft insbesondere den USA und Südkorea eine feindselige Politik vor.
Nach einer beispiellosen Serie von Raketentests im vergangenen Jahr hat Nordkorea auch in diesem Jahr wieder mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet. UN-Beschlüsse untersagen dem weithin isolierten Land jegliche Starts von ballistischen Raketen.
Kommentare