FRANCE-UKRAINE-RUSSIA-CONFLICT-SANCTION
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Oligarchen-Megayacht soll zu Flüchtlingshotel werden

Die Amore Vero liegt seit Monaten regungslos im Hafen von La Ciotat. Sie wurde von den französischen Behörden beschlagnahmt. Die Megayacht soll über Umwege Igor Sechin gehören. Der bestreitet das zwar, ist aber Mehrheitseigentümer des Unternehmens, das offiziell Besitzer der Amore Vero ist.

Der Oligarch Sechin ist CEO des russischen Ölriesen PJSC Rosneft. Damit ist er auf der Liste der Personen, die von den Sanktionen betroffen sind, die die EU als Reaktion auf die russische Invasion der Ukraine verhängt hat.

Super yatch "Amore Vero" said to be owned by Rosneft boss, is seen at La Ciotat Port

Megayacht soll zu Hotel für ukrainische Geflüchtete werden

Philippe Bonneau hat jedenfalls genug davon, dass die Megayacht sinnlos im Hafen herumsteht. „Ich bin wütend. Ich kann die Amore Vero von meinem Haus aus sehen. Es ist sinnlos, dass sie dort herumsteht, ohne genutzt zu werden“, sagt der 80-Jährige gegenüber Business Insider. Deshalb hat der Maschinist in Ruhestand eine Petition gestartet. Er will, dass die Megayacht zu einem Hotel für ukrainische Geflüchtete wird. Die Online-Petition hat bereits über 28.000 Unterschriften gesammelt.

The headache of seizing a mega-yacht

Die Amore Vero ist 86 Meter lang und gilt damit als Megayacht. Der Preis wird auf 120 Millionen US-Dollar geschätzt, die Betriebs- und Instandhaltungskosten auf etwa 12 Millionen US-Dollar jährlich. Wie die meisten Megayachten bietet auch diese relativ wenig Platz für Menschen. Offiziell ist sie für 14 Gäste und 28 Besatzungsmitglieder ausgelegt. Sofern man sie also nicht umbaut oder Menschen in Schlafsäcken darauf unterbringt, wäre sie ein recht ineffizientes Hotel – vor allem bei den hohen Instandhaltungskosten.

Einige Länder überlegen deshalb, beschlagnahmte Yachten, Grundstücke und Privatjets von Oligarchen zu verkaufen. Das Geld soll dann für Waffenlieferungen für die Ukraine genutzt werden. In Gibraltar wurde bereits die 72 Meter lange Megayacht Axioma im September verkauft, für 75 Millionen US-Dollar. Der frühere Besitzer ist Dmitry Pumpyansky, der bis zum 9. März 2022 der Vorsitzende von OAO TMK war, ein führender Hersteller von Stahlrohren für die Öl- und Gasindustrie.

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