PV, Wind, Gas, Atomkraft: Was produziert den günstigsten Strom?

Atomkraft produziert emissionsfreien Strom - zumindest, wenn man sich nur die Produktion ansieht.

© APA/dpa/Armin Weigel

Digital Life

PV, Wind, Gas, Atomkraft: Was produziert den günstigsten Strom?

Was ist die günstigste Möglichkeit, Strom zu erzeugen? Dieser Frage widmet sich die regelmäßig erscheinende Analyse der sogenannten Stromgestehungskosten – also die durchschnittlichen Erzeugungskosten pro Kilowattstunde Strom. 

Berücksichtigt werden dabei alle Kraftwerkstechnologien, die Kostenentwicklungen für den Bau und den Betrieb der Anlagen in Deutschland. Mit ihren besonders niedrigen Preisen pro kWh liegen die erneuerbaren Energien ganz klar in Führung.

➤ Mehr lesen: Kurioses Doppel-Windrad wird auf das Meer hinausgezogen

stromgestehungskostendeutschland2024.png
Stromgestehungskosten für erneuerbare Energien und konventionelle Kraftwerke an Standorten in Deutschland im Jahr 2024. Spezifische Stromgestehungskosten sind mit einem minimalen und einem maximalen Wert je Technologie berücksichtigt.

Erneuerbare Energie am günstigsten

"Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Onshore-Windenergieanlagen sind mit Kosten von 4,1 bis 9,2 Cent pro kWh nicht nur unter den erneuerbaren Energien, sondern unter allen Kraftwerksarten die kostengünstigsten Technologien in Deutschland", schreibt das renommierte Frauenhofer-Institut in der aktuellen Studie.

Die Stromgestehungskosten für PV-Batteriesysteme variieren in der Analyse für Deutschland zwischen 6,0 und 22,5 Cent pro kWh. Die große Bandbreite ergebe sich aus den hohen Kostenunterschieden für Batteriesysteme (von 400 bis 1000 Euro pro kWh) in Kombination mit den Kostenunterschieden bei den PV-Anlagen und der unterschiedlich hohen Sonneneinstrahlung am Anlagenstandort, heißt es.

➤ Mehr lesen: Durchbruch: Flexible Solarzelle ist extrem effizient

entwickungstromgestehungskosten2024-2045.png

Entwicklung von Stromgestehungskosten von erneuerbaren Erzeugungsanlagen und mit Erdgas beziehungsweise Wasserstoff befeuerten Kraftwerken ohne Wärmeauskopplung in Deutschland bis 2045.

Gas, Kernkraft und Kohle

Konventionelle Kraftwerke, die auf Gas, Kernkraft oder Kohle setzen, können mit Wind- und Sonnenenergie nicht mithalten. Für ein im Jahr 2030 gebautes wasserstoffbetriebenes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk zeigt die Studie 23,6 - 43,3 Cent pro kWh im hochflexiblen Betrieb. 

Die Stromgestehungskosten von Gasturbinen, die im Jahr 2024 gebaut und 2035 von Erdgas auf Wasserstoff umgewidmet werden, würden zwischen 20,4 und 35,6 Cent/kWh liegen. Die Gestehungskosten von neu zu bauenden Kernkraftwerken betragen laut Frauenhofer zwischen 13,6 und 49,0 Cent/kWh. 

➤ Mehr lesen: So funktioniert das erste Atomkraftwerk der 4. Generation

"Wir benötigen diese Kraftwerke jedoch als wichtige Ergänzung. Allerdings wird ihr Betrieb auf das Nötigste beschränkt sein", sagt Paul Müller, Wissenschaftler am Fraunhofer ISE und verantwortlich für diesen Teil der Studie.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare