Die WindRunner wird bei aufgeklappter Nase mit Jets beladen.

Die WindRunner wird bei aufgeklappter Nase mit Jets beladen.

© Radia

Militärtechnik

US-Militär zeigt Interesse am größten Flugzeug der Welt

Die WindRunner des US-Luftfahrtunternehmens Radia soll das größte Flugzeug der Welt werden: 109 Meter Länge, 80 Meter Spannweite und 12 Mal so viel Ladekapazität wie eine Boeing 747, dem ersten „Jumbojet“ zum Frachttransport. Ursprünglich sollte es den Transport übergroßer Rotorblätter für Windkraftanlagen ermöglichen.

Nun hat Radia bekanntgegeben, in der Weiterentwicklung des Flugzeugs mit dem US-Verteidigungsministerium zusammenzuarbeiten. Ziel der Kooperation ist es, die Eignung der WindRunner für militärische Logistik zu prüfen.

Keine befestigte Start- und Landebahn nötig

Das geplante Flugzeug ist nicht nur besonders groß, sondern kann auch mit widrigen Bedingungen umgehen. Zum Abheben ist eine vergleichsweise kurze Startbahn mit lediglich 1,8 Kilometern Länge nötig. Ein durchschnittliches Passagierflugzeug verwendet typischerweise ein Rollfeld, das zwischen 30 und 110 % länger ist.

Diese muss nicht unbedingt asphaltiert sein, die WindRunner soll auch von unbefestigten Böden starten können. Welche Boden-Infrastruktur für effiziente militärische Nutzung gebraucht wird und wie sich das Flugzeug in die bestehende Logistik des Verteidigungsministeriums eingliedern lässt, wird nun evaluiert.

Militärische Einsatzzwecke

„Mit der WindRunner können die größten Dinge der Welt an die am schwersten zu erreichenden Orte geliefert werden“, sagt CEO Mark Lundstrom in einer Aussendung. Durch diese Fähigkeit könnte sie die Landesverteidigung der USA unterstützen.

Konkret könnte die WindRunner übergroße Militärausrüstung oder Materialien für die Raumfahrt transportieren. Auch Gerätschaften für die Katastrophenhilfe könnten damit in Krisengebiete gebracht werden. Beladen wird das Flugzeug über die Nase, die dafür hochgeklappt werden kann.

Größtes Flugzeug der Welt

Das bisher größte Flugzeug der Welt, die Antonov An-255 „Mrija“ wurde 2022 beim russischen Angriff auf die Ukraine zerstört. Sie war 84 Meter lang und wurde 1989 ursprünglich für den Transport eines sowjetischen Space Shuttles gebaut.

Sie konnte auf 1.220 Kubikmetern bis zu 250 Tonnen Fracht transportieren. Angetrieben wurde sie von 6 Triebwerken. Die WindRunner soll mit ihren 4 Turbofans nur knapp 73 Tonnen Ladung transportieren können, hat aber fast 7 Mal mehr Frachtvolumen. Wann sie gebaut wird und einsatzfähig ist, hat Radia nicht bekanntgegeben.

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