Die Ivan Papanin wird von Schleppern aus dem Hafen von St. Petersburg gezogen

Die Ivan Papanin wird von Schleppern aus dem Hafen von St. Petersburg gezogen

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Russischer Kampfeisbrecher startet Seetüchtigkeitstests

Die Expansionspolitik des russischen Machthabers Wladimir Putin erstreckt sich nicht nur auf die Ukraine. Um russische Interessen im Arktischen Ozean durchzusetzen, verstärkt das Land seine Kampffähigkeit. Schon seit 2019 wird an einem neuen Kriegsschifftyp namens Projekt 23350 gearbeitet, der auch bei einer gewissen Eisstärke durch das Polarmeer fahren kann. 

Das erste Exemplar dieses Typs ist die "Ivan Papanin". Sie wurde schon 2019 in St. Petersburg zu Wasser gelassen, dann kam es aber zu Bauverzögerungen, möglicherweise aufgrund der Invasion der Ukraine. Wie die russische Nachrichtenagentur TASS verkündet, haben nun die Seetüchtigkeitstests des ersten Kampfeisbrechers begonnen.

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Kanone und Raketen an Bord

Wie The War Zone berichtet, hat die Ivan Papanin ein breites Waffenarsenal zur Verfügung. Am Bug befindet sich ein AK-176MA Geschütz Kaliber 76 Millimeter, das künftig durch eine noch größere Kanone mit einem Kaliber von 100 Millimeter ersetzt werden könnte. Außerdem kann das Schiff in Containern integrierte Startvorrichtungen für Marschflugkörper vom Typ Klub und Kalibr aufnehmen. Sie können Ziele zur See und an Land angreifen und sollen einen Einsatzradius zwischen 930 und 1.550 Kilometer aufweisen. Auch Raketen für kürzere Distanzen, etwa vom Typ Uran, können angeblich abgefeuert werden.

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Hubschrauberlandeplatz und -Hangar

Für die Container ist ein Platz am Heck des Schiffes vorgesehen. Außerdem besitzt das Schiff ein Helipad, auf dem Hubschrauber mit der NATO-Bezeichnung "Helix" (Kamov Ka-27) landen können. Verstaut werden können Hubschrauber in einem eigenen Bordhangar. Die Ivan Papanin soll eine Verdrängung von 9.000 Tonnen aufweisen. Das Schiff kann angeblich Eisflächen mit einer Dicke bis zu 1,6 Meter durchbrechen.

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Sorge der USA wächst

Russland besitzt noch größere Eisbrecher in seiner Flotte, manche davon mit Atomantrieb. Sie können Eis mit bis zu 3 Meter Dicke brechen. Projekt 23350 wird die erste Eisbrecherserie mit Bewaffnung sein. Mit zur Zeit 40 Schiffen hat Russland die größte Eisbrecherflotte der Welt. Das die Anzahl erhöht werden soll, führt in den USA zu Besorgnis. Die USA, deren Bundesstaat Alaska an das Arktische Meer grenzt, hat derzeit nur 5 Schiffe. Kanadas Eisbrecher-Flotte besteht aus 7 Schiffen.

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