
Fabio Gstrein beim Slalom in Saalbach
So viel A1-Technik steckt in der Ski-WM
Bei der Ski-WM in Saalbach werden rund 250.000 Livebesucher erwartet. Tausende mehr schauen sich das Ski-Event des Jahres vor dem Bildschirm an.
Damit alles reibungslos verläuft, hat sich der Österreichische Skiverband (ÖSV) Unterstützung von A1 geholt. futurezone hat mit A1 Österreich CEO Marcus Grausam gesprochen und nachgefragt, was es braucht, um dieses Mega-Event technisch möglich zu machen.
futurezone: Wie lange unterstützt A1 die Ski-WM schon?
Marcus Grausam: A1 ist seit nun bereits über 25 Jahren ein verlässlicher Partner des ÖSV und unterstützt daher die Heim-WM umso lieber. Wir sind stolz darauf, einen Beitrag zur erfolgreichen Durchführung dieses Mega-Events leisten zu können.

Marcus Grausam (Mitte) und A1-Techniker. Grausam ist seit 2012 Technikvorstand von A1. Seit September 2017 ist er CEO von A1 Österreich.
© A1
Was unterscheidet diese Ski-WM technisch von bisherigen?
Diese Ski-WM ist in vielerlei Hinsicht ein Novum. A1 hat in Saalbach ein technologisches Meisterwerk geschaffen, das seinesgleichen sucht. Wir haben das "technische Herz" des "Home of Snow" in der 12er Kogel-Talstation, dem A1 Infrastruktur Zentrum, errichtet. Dieses ist mit 2x 100 Gbit/s angebunden und bringt alle relevanten Daten ins Internet.
Zum Vergleich: Wenn Sie als Privatkunde ein, zugegeben sehr großzügig dimensioniertes, Internetprodukt mit 500 Mbit/s nutzen – wir haben hier umgerechnet 400 davon. Insgesamt wurden fast 14.000 Meter Glasfaserkabel neu verlegt und 120 A1 Anschlüsse geschaffen. Zudem versorgen wir rund 1.800 permanente WLAN-User mit unserem A1 WLAN.
Ein besonderes Highlight ist die umfassende Verstärkung des Mobilnetzes im gesamten WM-Bereich. Dafür wurden insgesamt 16 5G- und 16 4G-Antennen installiert, um eine optimale Netzabdeckung und leistungsstarke Konnektivität sicherzustellen.
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Warum kommen nicht nur 5G Antennen zum Einsatz?
Wir setzen auf einen Mix aus 5G- und 4G-Antennen, um eine optimale Netzabdeckung und -kapazität zu gewährleisten. 5G bietet zwar höhere Geschwindigkeiten, aber 4G hat typischerweise eine größere Reichweite. Durch die Kombination beider Technologien können wir sicherstellen, dass alle Nutzer, egal ob 5G- oder 4G-fähig, während der Ski-WM ein optimales Nutzererlebnis haben.
Das „technische Herz” des „Home of Snow” schlägt in der 12er Kogel-Talstation. Wie kann man sich diesen Ort vorstellen?
Das „technische Herz“ ist das A1 Infrastruktur Zentrum in der 12er Kogel-Talstation. Hier laufen alle technologischen Fäden zusammen. Es ist eine hochmoderne „Schaltzentrale“, das mit modernster Technik ausgestattet ist. Hier werden die Daten der verschiedenen Systeme zusammengeführt, verarbeitet und weitergeleitet.
Es ist das Zentrum der Kommunikation und Datenverarbeitung für die gesamte Ski-WM, von wo aus zum Beispiel auch die TV-Bilder via Direktleitung nach Frankfurt und London in die ganze Welt gesendet werden.
Welche Bedeutung hat die Partnerschaft zwischen A1 und dem ÖSV für A1?
Die Partnerschaft mit dem ÖSV ist für A1 von großer Bedeutung, da wir besonders einen Wert teilen: die „Passion for Performance“. Die Skirennläuferinnen und Rennläufer kämpfen um jede Hundertstelsekunde, wir um jedes Mbit, das wir unseren Kundinnen und Kunden mehr zur Verfügung stellen können.
Und genauso wie das Ski Austria-Team arbeiten wir das ganze Jahr an diesen Erfolgen. Die Partnerschaft unterstreicht unsere Verbundenheit zum österreichischen Sport und unsere Rolle als führender Technologieanbieter. Wir sind stolz darauf, den ÖSV und die Ski-WM mit unserer Technologie unterstützen zu können.
Wann haben Sie begonnen, sich auf dieses Mega-Event vorzubereiten und wie lange dauern die Aufbauarbeiten?
Die Vorbereitungen für dieses Event haben tatsächlich bereits 2023 begonnen. Teile der Infrastruktur wurden auch im Rahmen des Weltcupfinales 2024 bereits einem ersten Stresstest unterzogen. Die Aufbauarbeiten sind sehr komplex und zeitaufwändig. Insbesondere die Abstimmung mit allen anderen hier vor Ort macht genaue Planung unumgänglich. Wir haben ein Team von Experten im Einsatz, die rund um die Uhr daran arbeiten, die notwendige Infrastruktur aufzubauen und zu gewährleisten.
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Mit welchem Datenstrom rechnen Sie?
Wir erwarten während der Ski-WM einen enormen Datenstrom, den im Vorfeld zu quantifizieren ist aber sehr schwierig: Egal welchen Mega-Event man hernimmt um ihn zu vergleichen, beim nächsten Event wird sich schon wieder Einiges in der Technik getan haben – eine Vergleichbarkeit ist hier also kaum gegeben.
Durch die Vielzahl an Besuchern, Athleten und Medienvertretern wird das Netz auf alle Fälle stark frequentiert. Wir haben uns jedoch durch umfangreiche Maßnahmen darauf vorbereitet und sind zuversichtlich, dass wir jede realistische Datenmenge gut bewältigen können.
Welche Maßnahmen hat A1 getroffen, um Netzüberlastungen während der Rennen zu vermeiden?
Zu den umfangreichen Maßnahmen gehört der Ausbau des Mobilnetzes mit zusätzlichen Antennen, die Optimierung der Netzkonfiguration und die Überwachung des Netzes in Echtzeit. Zudem haben wir unsere Kapazitäten durch zusätzliche Glasfaserleitungen erhöht.
Welche Herausforderung bringt die Topografie für den Netzaufbau mit?
Die Topografie in Saalbach stellt eine besondere Herausforderung für den Netzaufbau dar. Die steilen Hänge und die dichte Bebauung erschweren die Installation von Antennen und Kabeln. Zudem gilt es, die hohen Anforderungen an die Netzabdeckung und -kapazität während der Rennen zu erfüllen.
Welchen Einfluss hat der Glasfaser- und Mobilfunkausbau in Saalbach über die WM hinaus?
Der Glasfaser- und Mobilfunkausbau in Saalbach hat einen positiven Einfluss auf die gesamte Region. Er verbessert die Breitbandversorgung und die Mobilfunkabdeckung und schafft somit die Grundlage für weiteres Wachstum und Innovation, gerade in Gebieten abseits der großen Ballungszentren ein nicht zu unterschätzender Standortvorteil.
Auf welche technologischen Innovationen sind Sie bei A1 bei der Ski WM besonders stolz?
Wir sind besonders stolz auf die flächendeckende 5G-Abdeckung, die wir in Saalbach realisiert haben, trotz der herausfordernden Lage. Auch unser Infrastrukturzentrum spielt alle Stückerln und wartet mit allem auf, was heute State-of-the-Art ist. Was wir auch in dieser Form zum ersten Mal umsetzen: Internet/WLAN bei den Startpositionen aller Rennen (also mitten auf der Piste) für 8 nationale/internationale Broadcaster, die Live von den Startvorbereitungen berichten.
Das ist besonders aufwändig, weil wir unmittelbar vor und nach den Starts alles neu auf- oder abbauen müssen und blitzschnell auf eventuelle Verschiebungen (wetterbedingt, Reservestarts,...) reagieren müssen. Man sieht also: eine Ski-WM technisch zu begleiten ist weitaus mehr, als „ein paar Kabeln verlegen“.
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit A1 Österreich.
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