Snackautomat überwacht Kunden heimlich mit Gesichtserkennung
In Ländern wie China gehört Gesichtserkennung zum Alltag – deshalb wundert sich dort auch kaum jemand, wenn der Snackautomat plötzlich das Gesicht der Käufer*innen scannen will. Anders ist es jedoch in westlichen Ländern, wo bei Gesichtserkennung häufig Überwachung befürchtet wird. Eine Fehlermeldung, die unerwartet auf dem Bildschirm eines Snackautoamten auftauchte, löste an einer kanadischen Universität nun einen Sturm der Entrüstung aus, wie das kanadische Portal CTV berichtet.
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Fehlermeldung verriet Geheimnis
Die dort aufgestellten, smarten Snackautomaten verkauften Studierenden der University of Waterloo Schokoladeriegel und andere Snacks. Bis einem Studenten plötzlich die verdächtige Fehlermeldung auffiel: Es war klar, dass es sich um eine Gesichtserkennungssoftware handelte, bei der irgendetwas schiefgegangen war. Die Kund*innen wurden nicht über die Gesichtserkennung informiert.
Daraufhin schauten sich die Studierenden den Snackautomaten genauer an und fanden sogar ein verdächtiges Loch, wo sie die Überwachungskamera vermuteten. „Ich bin irgendwie schockiert, weil es nur ein Verkaufsautomat ist und ich glaube nicht, dass sie Gesichtserkennung nutzen müssen“, sagte eine Studentin zu CTV. Viele machen sich jetzt Sorgen, wo sie vielleicht sonst noch unbemerkt überwacht werden könnten.
Automaten werden entfernt
Die Snackautomaten gehören dem bekannten Snackhersteller Mars und dem Automatenhersteller Inveda gemeinsam. Der Hersteller Inveda behauptet, dass seine Automaten mit der Europäischen Datenschutzgrundverordnung vereinbar sind.
Die University of Waterloo will sich nun laut einer offiziellen Stellungnahme rasch um die Entfernung der Automaten kümmern. Die Software in den Maschinen sei bereits deaktiviert.
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