Software erkennt "Zeitdiebstahl", Frau muss Gehalt zurückzahlen
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Eine Angestellte in Kanada muss ihrem ehemaligen Arbeitgeber Gehalt zurückzahlen, nachdem sie von einer Software des "Zeitdiebstahls" bezichtigt wurde. Wie der Guardian berichtet, ging die Frau nach einer plötzlichen Kündigung gerichtlich gegen das Unternehmen Reach CPA vor. Dem Gericht legte die Firma daraufhin eine Auswertung seiner Software TimeCamp vor, die auf Laptops von Angestellten installiert worden war.
Nutzungsverhalten protokolliert
Die Software analysiert das Nutzungsverhalten, etwa beim Bearbeiten von Dokumenten, und protokolliert die Pausen, in denen keine arbeitsbezogene Tätigkeit festgestellt wird. Die Ergebnisse wurden vom Unternehmen abgerufen, weil Aufgaben der Frau zu Zeitverzögerungen und überschrittenem Budget geführt hatten. Dabei wurden Unterschiede zu selbst angegebenen Arbeitszeiten erkannt.
Ausgedruckt oder nicht
Wie die Frau gegenüber dem Gericht beteuerte, hatte sie einige Dokumente ausgedruckt und abseits des Laptops bearbeitet. Die Software protokolliert allerdings auch Druckvorgänge und nur wenige Dokumente scheinen tatsächlich ausgedruckt worden zu sein. Außerdem hatte die Frau in einem früheren Video-Meeting zugegeben, ihre Arbeitszeiten nicht immer korrekt angegeben zu haben.
Das Gericht entschied, dass nicht das Unternehmen der Frau eine Abfindung zahlen muss, sondern dass die Frau umgekehrt ihren ehemaligen Arbeitgeber entschädigen muss. Sie soll nun 2459,89 kanadische Dollar zurückgeben (umgerechnet 1.696,23 Euro).
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