Neuer Space-Force-Satellit soll Hyperschallraketen früh erkennen
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Während die großen Militärmächte der Welt die Entwicklung von Hyperschallraketen - also solchen, die schneller als Mach 5 fliegen können - vorantreiben, wird auch intensiv an Gegenmaßnahmen geforscht. Zur Früherkennung solcher Waffen, die auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden könnten, hat die US Space Force im Juli einen neuen Satelliten gestartet. Nun haben seine Sensoren den Betrieb aufgenommen, wie The Defense Post berichtet.
Weite Teile der Erde im Blick
Wide Field of View Geosynchronous Earth Orbit Testbed (WFOV GEO) nennt sich der langwierige Name des Satelliten. Er soll weite Teile der Erde zur gleichen Zeit im Blick behalten und bewegt sich auf einem geosynchronen Orbit um die Erde. Er scheint also über einem fixen Punkt auf der Erdoberfläche zu "stehen". Entwickelt wurde der Satellit vom US Space Systems Command in Zusammenarbeit mit dem US-Unternehmen TAP Lab und der Boeing-Tochter Millennium Space Systems.
"Meilenstein" der Raketenwarnaktivitäten
Laut Space News ist WFOV mit Infrarotsensoren ausgestattet, die eine besonders breite Brennebene aufweisen. "Auf diese Weise können wir über 3000 Kilometer der Erde gleichzeitig überblicken. Das gab es bisher noch nie", sagt Heather Bogstie vom Space Systems Command. Infrarotsensoren eignen sich zur Erkennung von Hitzequellen wie den Antrieben von Raketen.
"Wir werden damit eine Menge Informationen über derzeitige und aufkommende Ziele, Bedrohungen, ihre Signaturen und Profile sammeln. Diese Information wird zukünftigen Programmen einen Hebel verschaffen. Sie werden genau wissen, wo sie nachschauen müssen und wonach sie Ausschau halten." Gemeint sind u.a. künftige Überwachungssatelliten für den niedrigen und mittleren Erdorbit. Das Team hinter WFOV sei sehr aufgeregt über den "Meilenstein" und es sei überzeugt, dass der Satellit "ein Teil der Familie wird, die Sensoren für die Raketenwarnarchitektur beisteuern".
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