Sick man sleeping in bed
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Digital Life

Wie ein TikToker 34.000 Dollar mit „Schlafen“ verdient

Ein neuer Typ von Content Creators, also Menschen, die Inhalte schaffen, ist im Netz entstanden: sogenannte „Sleep Streamer“. Ursprünglich konnte man den Menschen auf TikTok oder Twitch "nur" beim Schlafen zusehen. Doch mittlerweile hat sich der Trend dahingehend weiterentwickelt, dass man die Menschen aktiv beim Schlafen stören kann, etwa, indem man über einen Bot mit ihnen spricht und ihnen via Computerlautsprecher vorgelesene Botschaften übermittelt, oder aber, indem man sie via Armband mit Vibrationen oder Stromstößen irritiert, ihnen laut Musik vorspielt, oder sie mit unterschiedlichen Bildern und Farben konfrontiert. Allerdings fließt dafür Geld. Diese Art von „Störungen“ akzeptieren die vermeintlichen Schlafenden nur gegen Kohle.

Der Trend ist eigentlich schon seit 2020 im Kommen. Der australische TikToker Jakey Boehm ist einer dieser „Sleep Streamer“. Er gibt an, im Monat Mai mit dieser Tätigkeit 34.000 US-Dollar für seine Schlaf-Streams verdient zu haben, wie „Wired“ berichtet. Der YouTuber „Asian Andy“ hat damit laut eigenen Angaben in sieben Stunden 16.000 US-Dollar verdient.

Nachbarn beschwerten sich wegen des Lärms

Ein Mann, der mit „Wired“ sprach, wollte hingegen nicht sagen, wie viel Cash er mit seinen „Sleep Streams“ macht. Er lasse sich zweimal pro Monat zwischen Mitternacht und 4 Uhr Früh beim Schlafen stören, gibt er an. Damit würde er genügend Geld verdienen, um seine Miete zahlen zu können. Zwar hätten sich die Nachbarn bereits wegen des Lärms, der dabei entstehe, beschwert, aber er konnte diese mit einem 200 US-Dollar teuren Alkohol-Geschenk beruhigen und bisher sei keiner wieder gekommen. Der „Sleep Streamer“ gibt außerdem an, dass er während dieser Zeit, in der der Stream läuft, gar nicht zum Schlafen komme. Es seien höchstens fünf bis sechs Minuten zwischen den jeweiligen Aktionen, die User*innen setzen würden, heißt es im „Wired“-Bericht.

Doch das „Sleep Streaming“ kommt zu einem hohen Preis: Die Dinge, die während der Videos passieren, werden immer extremer. Es reicht oft nicht mehr, wenn jemand nur mit Blitzen und Farben geweckt wird. Da die „Sleep Streamer“ von Spenden der User*innen abhängig sind, besteht natürlich auch die Gefahr, dass diese eines Tages ihr Interesse gänzlich verlieren werden. Das Einkommen ist keineswegs fortwährend gesichert, vom fehlenden Schlaf ist da noch gar keine Rede. Bleibt im Sinne der Gesundheit zu hoffen, dass der Trend rasch wieder verschwindet. 

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