
IT-Störung sorgte für verspätete Banküberweisungen
Bei 2 wichtigen Abwicklungssystemen der Europäischen Zentralbank ist es am Donnerstag zu stundenlangen Störungen gekommen. Die Probleme auf den Plattformen Target 2 (T2) für große Zahlungen und T2S für Wertpapierübertragungen seien am Abend behoben worden, teilte die Notenbank mit. Beide Systeme liefen inzwischen wieder. Die Probleme seien nicht auf einen Hackerangriff zurückzuführen, sondern auf einen technischen Fehler. Es habe keine "böswillige Attacke" gegeben.
"Aufgrund einer inzwischen behobenen, technischen Störung des SEPA-Zahlungsverkehrs sind Inlandsüberweisungen in Österreich um einen Tag verspätet bei uns eingegangen", informiert etwa die Erste Bank in ihrer App. "Im Laufe des heutigen Tages werden wir alle offenen Überweisungen (z. B. Pensionszahlungen) mit korrekter Valuta durchführen", so die Bank.
Über das Zahlungssystem T2 wickeln Banken große Zahlungen untereinander ab. T2S ist die EZB-Plattform für die zentrale Abwicklung von Wertpapier-Transaktionen im Euroraum und wurde 2015 in Betrieb genommen. Der seit 2017 angeschlossene deutsche Zentralverwahrer Clearstream, eine Tochter der Deutschen Börse, bildete wegen der Störungen am Donnerstag ein Sonderteam im Management.
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Kommunikation mit dem Netzwerk war gestört
Laut EZB war die Kommunikation mit dem Netzwerk gestört. Einige grafische Schnittstellen auf dem Abwicklungssystem seien nicht mehr erreichbar gewesen. Teilnehmern wurde empfohlen, alle Mitteilungen, auf die sie Ablehnungen erhalten hätten, später erneut zu senden.
Händler sagten, die Kommunikation zwischen Zentralverwahrern sei beeinträchtigt gewesen. Zudem sei der Status von Wertpapier-Transaktionen unklar geblieben. Zentralverwahrer wie Clearstream bilden eine entscheidende Schnittstelle im Finanzmarkt bei der Verwahrung und Übertragung von Wertpapieren, über ihre Netzwerke wechseln Wertpapiere den Besitzer.
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