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Militärtechnik

Navy versenkt Kriegsschiff mithilfe von Stealth-Rakete

Die US-Seestreitkräfte haben im Rahmen der Übung Rim of the Pacific 24 (RIMPAC) erfolgreich Stealth-Antischiffsraketen getestet. Dabei wurden die ausgemusterten Schiffe USS Tarawa und USS Dubuque versenkt. Derartige Übungen nennen sich SINKEX (Sinking Exercise).

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Unter anderem kam dabei ein Marschflugkörper des Typs AGM-158C LRASM (Long Range Anti Ship Missile) zum Einsatz. Abgefeuert wurde er von einer F/A-18F Super Hornet. Der Marschflugkörper verfügt über Stealth-Eigenschaften

Vom Versenken der Schiffe direkt gibt es derzeit noch keine Videoaufnahmen. Durchgeführt wurde die Übung 50 nautische Meilen (rund 93 Kilometer) vor der hawaiianischen Insel Kauai. Die Navy selbst berichtet davon in einer Presseaussendung.

Kann im Schwarm eingesetzt werden

Besonders an den LRASM ist, dass sie auch im Schwarm abgefeuert und dabei miteinander kommunizieren können. Durch seine Sensoren erstellt jede AGM-158C beim Fliegen eine elektronische Live-Karte des Schlachtfelds. Diese wird mit den anderen Marschflugkörpern geteilt. In jeder Rakete entscheidet dann eine KI, welcher der beste Kurs zum Ziel ist, um Luftabwehrmaßnahmen zu vermeiden. 

Werden im Zielgebiet mehrere Schiffe erkannt, kann die AGM-158C das Ziel priorisieren. Sind mehrere AGM-158C im Anflug, sprechen sie sich durch die Kommunikation ab, welche Rakete welches Ziel angreift. 

Die Reichweite der Stealth-Rakete soll bei bis zu 370 Kilometern liegen. Derzeit wird allerdings auch an einer neuen Version gearbeitet, die eine Reichweite von bis zu 950 Kilometern haben soll. Sie soll 2026 bei der US Navy eingeführt werden. 

Als Sprengkopf wird wohl auch bei der neuen Version WDU-42/B eingesetzt. Erwiegt 453 Kilogramm und enthält 110 Kilogramm AFX-757 Sprengstoff. Der Sprengkopf ist designt, um die Panzerung des Ziels durchzuschlagen, im Inneren zu explodieren und dabei eine Splitterwirkung zu erzeugen.

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Die AGM-158C sendet lediglich ein schwaches Signal zum Datenaustausch aus. Alle anderen Sensoren und die Zielerkennung sind passiv, was der Luftabwehr das Aufspüren der Rakete erschwert. Der geringe Radarquerschnitt und die niedrige Flughöhe im Zielanflug erhöhen ebenfalls die Chance, dass die AGM-158C nicht abgefangen wird. 

Der Nachteil von Schwarmangriffen mit High-Tech-Marschflugkörpern: die Kosten. Der Stückpreis soll bei ca. 3 Millionen US-Dollar liegen. Neben den F/A-18 werden LRASM derzeit auch noch von den B-1B der Air Force abgefeuert.

29 Nationen

29 Nationen, 40 Schiffe, 3 U-Boote, 14 Landstreitkräfte, mehr als 150 Flugzeuge sowie 25.000 Personen nehmen noch bis 1. August an RIMPAC auf und um die Hawaii-Inseln teil. Es handelt sich dabei um die weltweit größte internationale Seeübung.

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