Vergleich zeigt, wie seltsam die Fenster des B-21 wirklich sind
Der US-Langstreckenbomber B-21 Raider soll den Stealth-Bomber B-2 bis 2040 ablösen, bereits jetzt absolviert das erste Exemplar seine Flugtests. Im Seite-an-Seite-Vergleich sieht man, wie ähnlich sich die Bomber sehen. Aber auch auffällige Unterschiede lassen sich erkennen.
Dazu muss vorab gesagt werden, dass die Größe der beiden Bomber nicht verglichen werden kann, weil man die genauen Ausmaße des B-21 noch nicht kennt. Insgesamt soll er aber deutlich kleiner sein als der B-2-Bomber. Weitere Details zum Tarnkappenbomber könnt ihr hier lesen:
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Eher vertikale als horizontale Sicht
Auffällig beim Vergleich sind die unterschiedlichen Fenster am Cockpit. Diese sind beim B-21 wesentlich kleiner als beim Vorgänger, wobei wohl ein Kompromiss zwischen Funktionalität und Stealth-Eigenschaften eingegangen wurde. Die Fenster scheinen ein relativ enges Sichtfeld nach vorne zu bieten, das eher vertikal als horizontal ausgelegt ist.
Dieses Layout soll wohl die Sicht der Pilot*innen bei einer Luftbetankung erleichtern - eine wichtige Fähigkeit, über die ein Langstreckenbomber verfügen muss. Der Treibstoffeinlass befindet sich direkt hinter dem Cockpit und wird von oben angesteuert. Und falls sich jemand frag, was es mit der eigenartigen Antenne auf sich hat, die so prominenten auf dem B-21 befestigt ist: Es handelt sich dabei um eine temporäre Luftdatensonde, die bei Testflügen montiert ist.
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Nukleare Explosion darf Pilot*innen nicht blenden
Über das Fensterdesign wurde bereits bei der Planung des B-2-Bombers vor 40 Jahren heiß diskutiert. Grund war die Hauptaufgabe des Bombers, nämlich der Abwurf von Nuklearwaffen. Sorgen wurden laut, dass der Blitz einer nuklearen Explosion die Besatzung blenden würde. Das Flugzeug erhielt daher neben einer Rundum-Windschutzscheibe intern noch einen eigenen Rahmen, in den eine Scheibe aus sofort tönbarem Glas eingesetzt werden kann. Diese zusätzliche Scheibe wurde nur bei Nukleareinsätzen installiert, bei normalen Einsätzen wurde kein Glas eingesetzt.
Mittlerweile ist es für Pilot*innen allerdings nicht mehr so wichtig, Sichtkontakt nach außen zu haben. Verbesserte Flugsysteme und Augmented Reality im Cockpit ermöglichen es der Besatzung, sich einen umfassenden Überblick über die Umgebung zu verschaffen. Der B-21 Raider kann optional auch unbemannt betrieben werden.
Sonstige Ausstattung noch unklar
Inwiefern das Cockpit ansonsten auf Pilot*innen ausgelegt ist, ist unbekannt. Beim B-2 wurde etwa erst nachträglich der Bereich für ein drittes Besatzungsmitglied mit einem kleinen Feldbett ausgestattet, in dem sich einer der beiden Pilot*innen während der langen Flüge erholen konnte. Auch eine Toilette und eine Mikrowelle für die Essenszubereitung gibt es an Bord. Es ist anzunehmen, dass auch der B-21-Bomber mit ähnlichen Annehmlichkeiten ausgestattet ist.
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