Wand aus Windturbinen soll überall grüne Energie liefern
Bei Windturbinen geht der Trend eher zu immer noch größeren Windrädern. Mit einem Durchmesser der Rotorblätter von beinahe 300 Metern gleichen die Windräder mittlerweile gewaltigen Konstrukten. Auch wenn diese Kolosse riesige Mengen an Energie erzeugen können, können sie nicht überall installiert werden.
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Den entgegengesetzten Ansatz verfolgt das Start-up Airiva. Es entwickelt Windturbinen, die in Form einer Wand praktisch überall aufgestellt werden können. Die Wand besteht dabei aus mehreren Vertikalrotoren, die sich um eine vertikale Achse drehen. Die Energieproduktion soll dabei komplett lautlos passieren, das Design der Windwand soll sich in den öffentlichen Raum unaufgeregt einfügen.
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Skalierbare, modulare Windwand
Das Konzept einer solchen Windwand hat Airiva zum ersten Mal bereits 2021 präsentiert. Der Designer und Mitgründer des Unternehmens, Joe Doucet, hat seither 16 verschiedene Windturbinen mit Vertikalrotoren getestet.
3 davon haben es zu Tests in einem Windkanal geschafft. Als effizientes Modell hat sich dabei eine helixförmige Turbine herauskristallisiert. Dieses Design versucht Airiva nun in ein kommerzielles Produkt umzusetzen.
Eine Einheit dieser Windwand mit 8 Rotoren soll ungefähr 2.200 kWh an Energie pro Jahr produzieren können. Das klingt nicht allzu viel und entspricht etwa der Hälfte des Durchschnittsverbrauchs eines österreichischen 4-Personen-Haushalts. Ein solches Modul misst allerdings lediglich 4,2 Meter in der Länge und 2,1 Meter in der Höhe.
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Dezentrale Energieerzeugung
Das Konzept von Airiva sieht vor, dass diese Einheiten modular aufgebaut sind und sich auf diese Weise leicht skalieren lassen. So könnte beispielsweise eine Windwand entlang einer Autobahn aufgestellt werden, auf Flughäfen oder einfach auf den Dächern von Gebäuden.
Der große Vorteil dieser modularen, vertikalen Windturbinen sei, dass sie nahezu überall platziert werden können und direkt vor Ort Energie liefern. Airiva möchte mit diesem Konzept der dezentralen Stromproduktion einen Schub verleihen.
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Pilotprojekt noch dieses Jahr
Der kommerzielle Einsatz ist allerdings noch etwas entfernt. Das Unternehmen hofft, noch in diesem Jahr funktionierende Prototypen im Rahmen von Pilotprojekten installieren zu können. Sollte alles nach Plan verlaufen, könnten 2025 die ersten Windwände verkauft werden.
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