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Erschreckend realistischer Polizei-Shooter sorgt für Kritik

Der Polizei-Shooter Unrecord von Entwickler Alexandre Spindler sorgt im Internet für Aufregung und Kritik. Denn das Spiel im Bodycam-Stil ist unheimlich realistisch und wirkt, als wären die Umgebungen nicht virtuell nachgeahmt, sondern als Video aufgenommen. Schon im vergangenen Herbst wurden einige Szenen präsentiert - nun wurde das Spiel offiziell angekündigt.

Dabei hat sich grafische Darstellung im Vergleich zur Vorversion noch weiter verbessert, wie der neue Trailer zeigt, der vor wenigen Tagen auf Twitter veröffentlicht wurde.

Laut dem realtiv neuen französischen Studio hinter dem Game, DRAMA, sei Unrecord eine Mischung aus Firewatch und Ready or Not. Man verkörpert dabei einen Polizisten, der einen verwirrenden Fall lösen muss. Auf der Steam-Seite heißt es, dass das Spiel verschiedene Charaktere und zahlreiche Plot-Twists beinhaltet. Das Spiel wurde laut dem Studio mit Unreal Engine erstellt, eine Grafik-Engine von Epic Games.

Zweifel an der Echtheit der Grafik

Das Spiel wirft aber Fragen auf. Einige andere Entwickler*innen sind sich unsicher, wie das Spiel genau gesteuert wird. Im Trailer scheint es, als würden sich Charakter, Kamera und Waffe separat bewegen.

Obwohl DRAMA schwört, dass es sich dabei um echte Spielszenen in Spielgrafik handelt, vermuten einige Entwickler*innen und User*innen, dass das nicht der Fall ist. Einige bezeichnen es als "Grafik-Demo", um einen Hype um das Game zu erzeugen und Kund*innen zum Vorverkauf des Spiels zu bewegen, der bald starten soll.

Eine Vermutung ist, dass man das Spiel gar nicht selbst steuert, sondern es, ähnlich wie ein Interactive Movie, abläuft und man nur an bestimmten Stellen eine Taste drückt. In dem Trailer wäre das etwa an der Stelle, um das Hindernis zu überspringen oder wenn ein Gegner auftaucht, um diesen zu erschießen. Es sei also kein klassischer First-Person-Shooter, sondern ein Reaktionsspiel, das auf diese sogenannten Quick-Time-Events setzt. Drückt die Spieler*in die entsprechende Taste zu langsam, muss man von vorne beginnen oder das Game geht in einen schlechteren Handlungsstrang über.

Wie das Spiel am Ende tatsächlich konkret aussieht und funktionert, wird sich zeigen.

Themen wie Diskriminierung nicht impliziert

Besonders in den USA sorgt das Spiel zudem für Aufregung, wo Tötungen durch die Polizei regelmäßig vorkommen. Im Trailer ist zu sehen, wie getötete Menschen verpixelt werden - so wie in Bodycam-Videos, die die Polizei nach Einsätzen freigibt. Unrecord würde damit Polizeigewalt verherrlichen, so der Vorwurf.

„Als französisches Studio, das ein globales Publikum anspricht, engagiert sich das Spiel in keine Außenpolitik und ist von keinen echten Events inspiriert“, schreibt DRAMA. Das Spiel vermeide zudem Themen wie Diskriminierung, Rassismus oder Gewalt gegen Frauen und anderen Minderheiten.

Noch kein Veröffentlichungsdatum

Das Studio verstehe, dass die Grafik und der Inhalt von Unrecord viele Menschen beunruhigt. „Kunst kann gegen Interpretation nicht ankämpfen“, heißt es. Der Versuch, das Konzept des Spiels zu verteidigen, würde aber erfordern, den Inhalt zu spoilen. Bei der Frage, ob das Spielmaterial echt ist, bleibt das Unternehmen nachgiebig dabei, dass es in Anbetracht der hohen Produktionskosten und des Rufs des Studios echt sei. Dennoch stellen einige User*innen die Vermutung an, dass dieses Game lediglich ein Kunstprojekt sei, um die Menschen auf Polizeigewalt aufmerksam zu machen und dass nie ein echtes Spiel erscheinen werde.

Aktuell befindet sich das Spiel noch in der Phase der Vorproduktion. Ein Veröffentlichungsdatum gibt es daher noch nicht.

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