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Sonar Islands ist das Game des Jahres beim futurezone Award 2022

Wie können Menschen Games spielen, die eine Sehbeeinträchtigung haben? Das Wiener Spielestudio Mental Home hat die Frage nicht nur gestellt, sondern auch beantwortet.

Das Resultat ist Sonar Islands, ein Spiel für iOS und Android. Das Game ist aber nicht nur für sehbeeinträchtigte Menschen gedacht: Es liefert allen einen spielerischen Eindruck davon, wie solche Personen ihren Alltag meistern. Beim futurezone Award 2022 kam die Idee gut an: Die Fachjury wählte es zum Game des Jahres - powered by Kurier TV.

Fremde Insel mit den Ohren erkunden

Bei Sonar Islands werden fremde Inseln erkundet – mit den Ohren. Am Display sind nur Umrisse zu erkennen. Anhand von Geräuschen muss man Schätze finden und Gefahren ausweichen, wie zischenden Schlangen, brutzelnder Lava und klapperten Robotern. Mit den eingesammelten Schätzen wird die eigene Insel ausgebaut, die von anderen Spieler*innen erkundet wird. Mit Fallen versucht man es ihnen so schwer wie möglich zu machen, die Schätze zu finden.

Mental Home konnte schon einmal einen futurezone Award gewinnen. 2018 wurde damit das Spiel Feer ausgezeichnet. Der Endless-Runner für Smartphones setzt ebenfalls auf das Gehör und ist somit auch für Menschen mit Sehbeeinträchtigung geeignet.

Die weiteren Nominierten

Neben Sonar Islands schafften es 2 weitere Spiele mit innovativen Ideen auf die Liste der 3 Finalisten. In dem handgezeichneten Abenteuer „Gibbon: Beyond the Trees“ schwingt man sich als Affe von Ast zu Ast und meistert akrobatische Bewegungen.

Trotz des Spielspaßes thematisiert das Game reale Probleme, wie die Abholzung der Wälder, Wilderei und die Klimakatastrophe. Gibbon: Beyond the Trees ist erhältlich für Apple Arcade, Nintendo Switch, PC und Mac. Hinter dem Game steckt die Wiener Spieleschmiede Broken Rules.

Glasfäden ist ein interaktiver Comic für iOS und Android. Es verarbeitet einen Teil der Geschichte von vietnamesischen Vertragsarbeiterinnen, die damals in die DDR gekommen sind. Der Spieler erlebt die Handlung aus der Sicht von zwei Frauen in Chemnitz.

Sie erleben nach der Auflösung der DDR, wie sich das Land radikal ändert. Für die Mischung aus Unterhaltung, Bildung und Vergangenheitsbewältigung wurden Interviews mit früheren Vertragsarbeiterinnen und deren Nachkommen geführt. Gemacht wird das Game von Causa Creations aus Wien. 

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