Abgeschossene Su-24 deutet auf neue Taktik der Ukraine hin
Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben einen russischen Schwenkflügel-Kampfjet vom Typ Su-24M abgeschossen. Der russische Kampfbomber sei über den westlichen Rand des Schwarzen Meeres in der Nähe der berühmten “Schlangeninsel” geflogen. Nun wird international spekuliert, ob eine in den USA hergestellte Patriot-Flugabwehrrakete die Su-24M zum Absturz gebracht haben könnte. In diesem Fall könnte das auf einen neuerlichen Versuch der Ukraine hindeuten, russische Angriffe im westlichen Teil des Landes zu verhindern. Das berichtet "The Warzone".
Su-24M war mit Eskorte unterwegs
Die ukrainische Luftwaffe verkündete am Dienstag via Telegram den Abschuss der russischen Su-24M. Der Kampfjet mit dem Codenamen “Fencer” sei mit einem Su-30SM Luftüberlegenheitsjäger als Eskorte geflogen. In dem Posting scherzte der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe Nikolai Oleshchuk darüber, dass das russische Kriegsschiff Moskva, das letztes Jahr im selben Gebiet des Schwarzen Meeres durch ukrainische Gegenangriffe gesunken ist, nun als “Flugzeugträger” dienen könnte.
Unsichere Datenlage
Obwohl die Su-24M in der Nähe der Schlangeninsel abgeschossen worden sei, gab die ukrainische Luftwaffe an, dass sie versucht habe, Angriffe mit “Raketenbomben-Munition” auf oder um die strategisch wichtige Hafenstadt Odessa zu starten. Das Militär-Nachrichtenportal “The War Zone” konnte diese Behauptung nicht unabhängig überprüfen. Ebenso unklar ist, worum es sich bei der "Raketenbomben-Munition" handeln soll.
Sicher ist für sie jedoch, dass bei jedem Angriff auf Odessa oder andere Ziele entlang der westlichen Schwarzmeerküste der Ukraine Abstandswaffen unerlässlich wären, um beim Abschuss so weit wie möglich auf dem Meer und von feindlichen Verteidigungsanlagen entfernt zu sein. Dies wiederum führt zu der Vermutung, dass tatsächlich eine Patriot-Flugabwehrrakete die Su-24M abgeschossen haben könnte. Wenn das ukrainische Militär wirklich eine Patriot zum Abschuss der Su-24M über dem Schwarzen Meer eingesetzt hatte, würde dies bedeuten, dass mindestens eines dieser Systeme im Südwesten des Landes stationiert wurde.
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Präzedenzfall in der Ostukraine
The War Zone kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigen, ob es sich bei den aktuellen Ereignissen um eine Patriot-Flugabwehrrakete handelt. In der Ostukraine kam bereits im Mai das Patriot-Luftabwehrsystem bestätigt zum Einsatz. Damals wurden laut ukrainischer Luft fünf russische Kampfflieger über der Region Brjansk zerstört.
Neue Luftverteidigungsanlagen
The War Zone spekuliert, man hätte im aktuellen Fall rund um den Abschuss der Su-24M auch einen anderen Raketentyp einsetzen können. Möglicherweise hätte auch ein System mit geringerer Reichweite gereicht. Die Schlangeninsel ist nämlich wieder unter ukrainischer Kontrolle und damit eine Reihe von Offshore-Öl- und Gasbohrplattformen, die Luftverteidigungsanlagen beherbergen könnten.
In den vergangenen Monaten haben russische Luft- und Seestreitkräfte, mit dem Ziel, wichtige Handelsverbindungen abzuschneiden, regelmäßig Odessa sowie andere wichtige Häfen in der Westukraine angegriffen. Die Handelsschifffahrt ist wesentlich für den Export von Gütern aus der Ukraine. Seit Anbeginn der russischen Invasion gerieten Frachtschiffe im Schwarzen Meer mehrmals ins Kreuzfeuer des Angriffskrieges.
Russische Streitkräfte greifen mittlerweile, da Langstreckenraketen kaum noch verfügbar sind, bei Luftangrischffen gegen Küstenziele auf Gleitbomben oder Seezielflugkörper zurück. Mit dem Patriot-Luftabwehrsystem könnten die ukrainischen Streitkräfte dem russischen Angriff laut The War Zone auf diesem Gebiet wesentlich Einhalt gebieten.
Es bleibt jedoch abzuwarten, ob bei dem Abschuss der russischen Su-24M tatsächlich Patriot-Raketen eingesetzt wurden.
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