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Netzpolitik

Daten zu Unrecht gesammelt: Millionenstrafe für Apple

Apple betont immer wieder, dass es bei seinen Produkten auf Privatsphäre setzt. App-Tracking, also die Weitergabe von App-Daten an Apple, könne gemäß dem Techriesen jederzeit und vollständig ausgeschalten werden

In der Praxis scheint es Apple mit dem Datenschutz aber nicht allzu ernst zu nehmen. Die oberste Datenschutzbehörde Frankreichs (CNL) hat das Unternehmen kürzlich zu einer Strafzahlung von 8 Millionen Euro verdonnert. Apple habe ohne Zustimmung seiner User*innen Daten gesammelt und ihnen darauf basierende personalisierte Werbung im App Store gezeigt, lautet der Vorwurf.

Vorfall mit Vorgeschichte

Erst kürzlich hat Apple mit iOS 14.6 die sogenannte App-Tracking-Transparency (ATT) eingeführt. Sie hindert Drittfirmen angeblich daran, App-übergreifende Profile von Nutzer*innen zu erstellen und dies zu ihrem Vorteil zu nutzen. 

Wie Cybersecurity-Experten der Softwarefirma Mysk allerdings in einem Test herausfanden, haben individuelle Datenschutzeinstellungen trotz der ATT keine offensichtlichen Auswirkungen auf die Datensammlung von Apple. Egal, ob das App-Tracking ein- oder ausgeschalten war, Apple sammelte weiterhin fleißig Daten.

Schockierende Detailtreue 

"Das Abwählen oder Ausschalten der Personalisierungsoptionen hat die Menge der detaillierten Analysen, die die App sendet, nicht verringert", sagt einer der Experten von Mysk. Gemeinsam mit seinem Kollegen untersuchte er iPhones mit einem iOS-16- sowie einem iOS-14.5-Betriebssystem. Mit letzterem hat Apple ATT eingeführt.

Die Ergebnisse ihrer Beobachtung hat das Entwicklerteam in einem Video zusammengefasst:

Nur die halbe Wahrheit

Apple ist über die Millionenstrafe natürlich wenig erfreut. Das Unternehmen behauptet, die Datenschutzbehörde habe die eigene Software falsch verstanden.

Die Datenschutzpersonalisierung fände lediglich auf "First-Party-Daten" Anwendung. Es würden zu keinem Zeitpunkt Daten an Dritte weitergegeben werden, so Apple. Das ist zwar richtig, gleichzeitig fallen unter First-Party-Daten so gut wie alle Informationen, die Apple auf Geräten sammelt, kritisieren Sicherheitsexpert*innen. 

Apple will dennoch Berufung gegen das Urteil der Datenschutzbehörde einlegen. 

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