Digital-Gesetz der EU betrifft auch 3 bekannte Porno-Seiten
Das neue Digitalgesetz der EU (Digital Service Act) betrifft riesige Plattformen im Internet ("Very Large Online Platforms" - kurz VLOPs). Dazu gehören etwa Social Media wie Facebook, X oder TikTok. Aber auch Pornoplattformen sollen künftig aufgrund ihrer Größe unter das EU-Gesetz fallen, wie die EU-Kommission am Mittwoch in einer Pressemitteilung verkündete. Konkret geht es um Pornhub, Stripchat und XVideos.
Diese 3 Porno-Seiten würden aufgrund von Nutzer*innen-Zahlen, die im Monat 45 Millionen überschreiten, auch zu den „VLOPs“ zählen, befand die EU-Kommission.
Mehr Regeln ab Februar
Dadurch gelten für diese Anbieter von Erwachsenenunterhaltung ab Februar 2024 strenge Regeln. Sie müssen zum Beispiel selbst Risikobewertungen durchführen und sich um die Eindämmung von illegalen Inhalten wie Deepfake-Pornografie und Kindesmissbrauch kümmern. Darüber hinaus müssen sie auch bestimmte Daten für Forscher*innen zugänglich machen. Künftig müssen diese Plattformen zudem Altersverifizierungen einführen, damit Kinder besser geschützt werden.
Ursprünglich enthielt die Liste der „sehr großen Online-Plattformen“, die im April 2023 veröffentlicht wurde, keine Porno-Websites. Das hat auch damit zu tun, dass sie ursprünglich teilweise geringere Nutzer*innen-Zahlen angaben und deshalb nicht dazuzählten.
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Schwindelten die Plattformen bei den Zahlen?
Eine Gruppe von 30 NGOs wollte diese Zahlen aber nicht glauben. Sie setzten sich deshalb dafür ein, dass diese Websites auf die Liste der großen Anbieter kommen, berichtet The Verge. „Auf die Frage, die Gesamtzahl ihrer monatlichen Nutzer offenzulegen … haben einige große Pornoplattformen überraschend geringe Zahlen vorgelegt, die es ihnen ermöglichen, sich vorübergehend der Bezeichnung als VLOPs zu entziehen“, schrieb die Gruppe in einem offenen Brief.
XVideos berichtete davor von 160 Millionen monatliche Nutzer*innen, Pornhub von 33 Millionen, XHamster von 32 Millionen und YouPorn von 7,2 Millionen. Vor allem die von Pornhub angegebene Nutzer*innen-Zahl machte sie stutzig – schließlich zeigen andere Analysen deutlich, dass sich dort wesentlich mehr Menschen bewegen.
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