Mysteriöse dunkle Kometen geben NASA Rätsel auf
Als das Objekt Oumuamua (1I/2017 U1) im Jahr 2017 entdeckt wurde, sorgt vieles davon für Verblüffung. Der Ursprung des Himmelskörpers dürfte außerhalb unseres Sonnensystems liegen und die eigenartige Umlaufbahn konnte nicht restlos erklärt werden.
Aber der interstellare Besucher ist nicht der einzige Himmelskörper, für den die Wissenschaftscommunity keine allgemein gültige Erklärung hat. Erst vor kurzem wurden weitere Objekte entdeckt, die aussehen wie Asteroiden, sich aber wie Kometen verhalten.
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Sieht aus wie Asteroid, verhält sich wie ein Komet
Diese Himmelskörper seien lediglich ein kleiner Lichtpunkt und haben keinen erkennbaren Schweif, schreibt die NASA in einer Aussendung. Insofern wäre es naheliegend, dass es sich dabei um herkömmliche Asteroiden handelt.
Ihre Umlaufbahn gleicht allerdings dem Orbit eines Kometen. Diese Art von Himmelskörpern beschleunigen normalerweise durch flüchtige Stoffe an der Oberfläche oder entweichende Gase. Durch diese Geschwindigkeitsveränderungen ändert sich auch die Umlaufbahn.
Zahlreiche Fragen aufgeworfen
Wodurch die neu entdeckten Himmelskörper ihren Orbit ändern, konnten die Wissenschaftler bislang nicht erklären. Das hat dazu geführt, dass eine neue Kategorie an Himmelskörpern erschaffen wurde: Dunkle Kometen.
Da nun feststeht, dass es dunkle Kometen gibt, deren volatile Umlaufbahn derzeit nicht erklärbar ist, werden zahlreiche weitere Fragen aufgeworfen: Woher stammen die dunklen Kometen? Was verursacht ihre anomale Beschleunigung? Könnten sie Eis enthalten?
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Wasserstoff als Treibstoff vermutet
Bei Oumuamua ist eine solche Forschung der University of California in Berkeley zum Ergebnis gekommen, dass der Himmelskörper möglicherweise durch ausgasenden Wasserstoff beschleunigt wurde. Ein Objekt, das durch das interstellare Medium fliege, werde durch die kosmische Strahlung regelrecht gekocht, wodurch Wasserstoff gebildet wird.
Das Ausgasen des Wasserstoffs, das durch die Hitzeeinwirkung beim Eintritt in das Sonnensystem hervorgerufen werde, könnte den zusätzlichen Schub erklären, heißt es in einer Aussendung der Universität.
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Dunkle Kometen im Sonnensystem
Die von der NASA kategorisierten dunklen Kometen sind allerdings keine interstellaren Objekte. Sie befinden sich innerhalb unseres Sonnensystems. Dabei handelt es sich einerseits um "äußere dunkle Kometen" und andererseits um "innere dunkle Kometen", wie ein Forschungsprojekt an der Michigan State University zeigt.
Die Äußeren weisen eher eine elliptische Umlaufbahn um die Sonne auf, befinden sich im Bereich des Jupiters und sind größer - 100 Meter Durchmesser und mehr. Die Inneren sind eher kleiner - ein paar Dutzend Meter und weniger - sie befinden sich zwischen Merkur, Venus, Erde und Mars und haben eher eine kreisrunde Umlaufbahn.
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