Volksbegehren sorgen für Rekord bei Handysignatur
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Die vor kurzem geschaffene Möglichkeit, Volksbegehren auch online unterzeichnen zu dürfen, hat in den vergangenen Tagen zu einer wahren Anmeldeflut bei der dafür notwendigen Handysignatur geführt. Allein am Montag, als die Behördencomputer auf Bezirksämtern und in Gemeinden streikten und zu stundenlangen Wartezeiten vor Ort führten, meldeten sich über 6000 Personen für die Handysignatur an. Mit täglich vier- bis fünftausend neuen Aktivierungen war dieser Wert auch in den vergangenen Tagen immer noch doppelt so hoch wie noch vor wenigen Wochen.
„So paradox es klingen mag: Die technischen Probleme auf den Behörden und die langen Wartezeiten dort haben sicherlich mit dazu beigetragen, dass noch mehr Bürger künftig ihre Amtswege bequem online erledigen möchten“, erklärt Michael Butz vom Signatur-Anbieter A-Trust, der für die Handysignatur verantwortlich zeichnet. Im Gegensatz zur Behördeninfrastruktur, welche von tagelangen technischen Problemen geplagt war, sei das getrennt laufende System für die Handysignatur mit dem Ansturm problemlos zurechtgekommen.
Über 60.000 Signaturen täglich
„Auch als am Freitagvormittag bei den Volksbegehren selbst online nichts mehr ging, konnten sich Nutzer bei uns anmelden und Amtswege digital über die Signatur bestätigen“, sagt Butz im Gespräch mit der futurezone. Seit dem Start des Nichtraucher-Volksbegehrens bewegt sich die Anzahl an durchgeführten Signaturen, zu denen neben der digitalen Unterzeichnung auch jeder Log-in in Behördensysteme und andere Handysignatur-Anwendungen zählt, zwischen 60.000 und 70.000. Auch dieser Wert ist mehr als doppelt so hoch als noch im Jänner.
Den Unmut von Bürgern hinsichtlich der technischen Probleme rund um das Volksbegehren kann Butz verstehen. "Dass die Handysignatur auch zu Zeiten der Spitzenlast einwandfrei funktionierte, interessiert die Menschen, die aufgrund der Behördenprobleme nicht zugreifen konnten, natürlich nicht. Wir wiederum können unsere Infrastruktur Organisationen nur zur Verfügung stellen. Die Integration in deren Systeme liegt aber außerhalb unserer Macht", sagt Butz.
Angesichts der Anmeldeflut aus Anlass der Volksbegehren hofft der A-Trust-Geschäftsführer, dass die neu gewonnenen Handysignatur-User ihren Zugang auch für eine der Hunderten Behörden- und anderen Handysignatur-Applikationen verwenden. Neben dem Einstieg bei FinanzOnline können mit der Handysignatur Wahlkarten, Meldebestätigungen, Leumundszeugnisse sowie Namensänderungen beantragt werden. Darüber hinaus kann man die Signatur nutzen, um Wahlarztrechnungen einzureichen, das eigene Pensionskonto online aufzurufen sowie Dokumente rechtlich abgesichert digital zu unterschreiben, wie die Übersicht auf handy-signatur.at zeigt.
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