BMW rudert beim Sitzheizungsabo zurück.

BMW rudert beim Sitzheizungsabo zurück.

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Abogebühr für Sitzheizung: BMW macht Rückzieher

Wie viel ist Fahrer*innen ein warmer Hintern im Auto wert? Jedenfalls nicht 17 Euro im Monat. So viel verlangte nämlich BMW für die Aktivierung der Sitzheizung in ihren Autos. Nun rudert der Autobauer aber zurück und schafft die zusätzlichen Kosten für bereits verbaute Features ab.

Akzeptanz bei Kund*innen war nicht hoch

Mitte 2022 erweiterte der deutsche Automobilkonzern seine Produktpalette um ein Abo-Modell für beheizte Sitze und Lenkräder. Eine Lenkradheizung konnte man in Österreich um 9 Euro pro Monat dazubuchen, ein Jahresabonnement gab es um 95 Euro. Unbegrenzt konnte man die Funktion für eine Pauschale von 210 Euro nutzen. Eine zusätzliche Sitzheizung kostete Kund*innen 17 Euro monatlich bzw. 175 Euro jährlich. Die dauerhafte Funktion bot BMW für 390 Euro an.

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Das gehört allerdings der Vergangenheit an. "Wir dachten, wir würden Kund*innen einen zusätzlichen Service bieten, indem wir die Möglichkeit bieten, das später zu aktivieren, aber die Akzeptanz ist nicht so hoch", erklärt BMW-Manager Pieter Nota im britischen Autoportal Autocar den Schritt. Stattdessen wolle man Sitzheizungen weiter auf dem herkömmlichen Weg anbieten, nämlich eingebaut oder ausgebaut. Entweder hat man ein Auto mit Sitzheizung oder eben nicht.

BMW will sich auf Software konzentrieren

Das heißt allerdings nicht, dass sich BMW gänzlich von Abo-Modellen verabschiedet. "Wir konzentrieren uns jetzt auf Software und dienstleistungsbezogene Produkte, wie Fahr- und Einparkhilfen", verrät Nota. Das Abo-Modell für diese Dienste sei bereits akzeptiert. "Die Leute wissen, dass es sich um ein bestimmtes Stück Software handelt, das sie herunterladen können und das Geld kostet. Das ist dasselbe wie das Herunterladen eines Films oder einer zusätzlichen Funktion in einer App." Weiterhin unbekannt ist, ob BMW bereits abgeschlossene Heizungs-Abos kostenlos weiterlaufen lässt und die entstandenen Kosten zurückerstattet. 

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BMW ist nicht der einzige Autokonzern, der Abo-Modelle anbietet. Die Automobilhersteller Ford und General Motors haben sich etwa zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 mindestens 20 Milliarden Dollar mit Softwarediensten zu verdienen. Der Autobauer Mercedes beschloss etwa erst im Frühjahr, die Leistung seiner EQ-Reihe zu drosseln, solange man nicht ein monatliches Abo zwischen 60 und 90 Dollar (je nach Modell) abschließt. Bei Kaufpreisen zwischen 75.000 Dollar und 104.000 Dollar geradezu ein Schnäppchen.

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