So viel zahlt Amazon für ein Influencer-Video
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Amazon möchte seinen TikTok-ähnlichen Shopping-Feed ausbauen und hat Influencer*innen dazu aufgerufen, Hunderte von Videos zu produzieren. Das Angebot liegt allerdings deutlich unter den üblichen Preisen. Für 500 Videos bietet der Handelsriese gerade einmal 12.500 Dollar an, berichtet Bloomberg.
Amazon erntet Spott
Amazon schickte eine E-Mail an ausgewählte Influencer*innen und bat sie, Videos mit 2 oder mehr Produkten einzureichen. Die Initiative ist dabei auf insgesamt 35.000 Videos beschränkt, was einem Wert von 875.000 Dollar entspricht. Ein*e Influencer*in kann maximal 500 Videos einreichen, wofür er oder sie 12.500 Dollar erhält. Dies sind 25 Dollar pro TikTok-Video.
In sozialen Medien spotten Influencer*innen über die geringe Vergütung. Im Schnitt werde für eine solche Art von Kurzvideos das Zehnfache bezahlt. Andere Influencer*innen berichten, dass sie eine ähnliche E-Mail erhalten hätten. Darin wurden 12.500 Dollar für 250 Videos angeboten, was 50 Dollar pro Video entspricht.
Amazon Inspire als Konkurrenz zu TikTok
Mit den Inhalten versucht Amazon wohl seinen "Inspire"-Dienst zu stärken. Der TikTok-ähnliche Feed mit Videos und Fotos von Produkten startete vergangenen Dezember in den USA. Der Feed erfordert allerdings einen ständigen Strom von neuen Videos und Produkten, die sich potenzielle Kund*innen ansehen können.
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Das Timing ist nicht überraschend. Auch TikTok weitet gerade seine E-Commerce-Funktionen auf wichtige Märkte aus, darunter auch die USA und Großbritannien. Nutzer*innen können dabei Produkte direkt über Posts und Livestreams kaufen. TikTok-Mutterunternehmen ByteDance geht davon aus, dass sie in diesem Jahr Waren im Wert von 20 Milliarden Dollar über ihre Plattform verkaufen wird.
Auch Provisionen werden ausgezahlt
Die Herausforderung für Amazon besteht darin, Inhalte zu schaffen, die mit TikTok konkurrieren können. Ein Preis von 25 Dollar pro Video dürfte jedoch nicht ausreichen, um qualitativ hochwertige Inhalte auf der Plattform anzubieten. Allerdings locken die Provisionen, die pro verkauftem Produkt ausgezahlt werden, vielleicht einige Influencer*innen an.
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