AirTag
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Neues System verhindert AirTag-Stalking und schützt Privatsphäre

Kaum waren Apples AirTags auf dem Markt, haben Kriminelle sie bereits genutzt, um ihre Opfer zu stalken. Zwar arbeitet Apple inzwischen u.a. mit Google und Samsung daran, potenzielle Opfer rechtzeitig zu alarmieren, ideal funktioniert das System aber noch nicht. 

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Dabei geben AirTags einen Warnton ab, wenn sie sich längere Zeit in der Nähe einer fremden Person befinden. Alle 15 Minuten ändert sich dabei der Schlüssel, mit dem der AirTag identifiziert wird, wenn das verbundene Gerät (z.B. iPhone) außer Reichweite ist, mit dem der AirTag getrackt wird. Ist das Gerät in Reichweite, reduziert sich die Rotation auf 24 Stunden. Dadurch ist es schwieriger, den genauen Standort eines Opfers zu verfolgen. 

Stalking vs. Privatsphäre

Allerdings geht damit ein Privatsphäre-Problem einher, wie die Forscher*innen der Johns-Hopkins-Universität und der University of California herausgefunden haben (hier geht's zu den Studienergebnissen). So würden viele AirTags ihren Standort an jede Person senden, die bis zu 15 Meter entfernt ist. 

Dafür ließen die Forscher*innen Studierende durch stark besuchte Orte wie den Times Square in New York und Washington D.C. gehen und nach AirTags suchen. "Hunderte AirTags befanden sich nicht in der Nähe des Geräts, auf dem sie registriert sind und wir gehen davon aus, dass die meisten davon keine Stalker-AirTags sind", sagt der Kryptograf und Mitautor der Studie, Matt Green, gegenüber Wired.

"Secret Sharing" als sichere Alternative

Er und sein Team bieten eine Alternative an. Mithilfe von „Secret Sharing“ bleibt ein AirTag zunächst anonym, bis eine kritische Menge von Signalen gesammelt wurde, um seine Identität mitzuteilen. Erst nach einer gewissen Zeit würden Nutzer*innen also informiert, dass sich ein verdächtiges Gerät in der Nähe befindet. 

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Das Problem sei, dass Geräte von zu vielen verschiedenen Signalen überflutet werden könnten. Das umgehen die Forscher*innen, indem sie ein Fehlerkorrekturverfahren einbauen, das die Signale auseinanderhalten und von anderen Signalen, die etwa über die „Finde Mein“-Funktion gesendet werden, trennen kann.

Die Forschenden haben Apple bereits im September 2023 ihren Ansatz übermittelt. Noch ist unklar, ob das Unternehmen an einer möglichen Umsetzung arbeitet. 

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