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Mit dem Auto von Wien nach Rom fliegen

Anstatt stundenlang im Stau zu stehen, könnte man doch einfach in den Urlaub fliegen – mit dem Auto. Was wie eine Zukunftsvision klingt, soll bald Realität werden. Gleich mehrere Unternehmen arbeiten an Flugautos – also Fahrzeuge mit Straßenzulassung, die bei Bedarf abheben können. Eines davon, Klein Vision aus der Slowakei, hat jetzt einen wichtigen Meilenstein erreicht.

Das AirCar hat von der slowakischen Flugsicherheitsbehörde das Lufttüchtigkeitszeugnis bekommen. Die dafür nötigen Tests und Prüfungen entsprechen den Richtlinien der Europäischen Agentur für Flugsicherheit. Das heißt, dass das AirCar am Flugverkehr teilnehmen darf. Für die Bescheinigung mussten 70 Flugstunden und mehr als 200 Starts und Landungen absolviert werden.

Bis zu 1.000 Kilometer Reichweite

Der Prototyp 1 des AirCar ist ein Zweisitzer, wiegt 1.000 Kilogramm und hat einen BMW-Motor mit 160 PS. Getankt wird Benzin, denn derzeit verfügbare Akkus für einen Elektroantrieb würden das Flugauto zu schwer machen und dadurch die Reichweite reduzieren. Der Wechsel von Fahr- zu Flugzeug dauert 2 Minuten und 15 Sekunden, in denen das Leitwerk ausgefahren und die Flügel ausgeklappt werden. Das AirCar fliegt bis zu 2.500 Meter hoch und bis zu 190 km/h schnell. Gelandet und gestartet wird auf Gras oder Asphalt, die Rollbahn sollte 300 Meter lang sein. Zu den Fahreigenschaften des AirCar macht Klein Vision bislang keine Angaben.

Der Prototyp 2 des AirCar ist bereits in Arbeit und soll dem ersten Serienmodell sehr ähnlich sein. Er soll einen 300-PS-Motor haben und eine Flugreichweite von bis zu 1.000 Kilometern. Damit könnte man etwa von Wien nach Rom fliegen. Zuvor sind aber kürzere Flüge geplant: Das AirCar soll bald einen Flug von Paris nach London absolvieren. Wie viel ein serienreifes AirCar kosten wird, ist noch nicht bekannt. Vermutlich wird es in der Preisklasse eines Supersportwagens sein.

PAL-V Liberty: 3 Räder und 2 Rotoren

In den Niederlanden wird das PAL-V Liberty entwickelt. Das hat bereits die Straßenzulassung, die Flugzulassung soll in Kürze folgen. Ähnlich wie ein Hubschrauber nutzt das 3-rädrige Gefährt einen Haupt- und Heckrotor für den Flugbetrieb. Der 100-PS-Benzinmotor lässt das 664 Kilogramm schwere Liberty bis zu 160 km/h auf der Straße fahren. Ein zweiter Motor mit 200 PS ermöglicht 180 km/h schnelles fliegen und bis zu 3.500 Meter Höhe. Die maximale Flugreichweite beträgt 500 Kilometer. In der günstigsten Ausführung soll das Liberty 299.000 Euro kosten.

Der chinesische Elektroautohersteller Xpeng hat angekündigt, 2024 ein fertiges Flugauto zu verkaufen. Entwickelt wird es vom Tochterunternehmen HT Aero. Bisher gibt es nur futuristische Konzeptbilder und keine technischen Angaben. Laut den Bildern hätte das Flugauto 2 ausklappbare Arme mit horizontalen Rotoren, die Starts und Landungen wie bei einem Hubschrauber ermöglichen. Das Konzept erinnert an die US-Militärmaschine V-22 Osprey.

Lufttaxis statt fiegende Autos

Für Flugautos ist nicht nur ein Führerschein nötig, sondern ein Pilotenschein für motorisierte Kleinflugzeuge. Dasselbe gilt für kleine Fluggeräte, die oft als „fliegende Autos“ bezeichnet werden, obwohl sie nicht fahren können.

Solche Fluggeräte sollen als Flugtaxis in Städten unterwegs sein und etwa besonders schnelle Transfers zum Flughafen ermöglichen. Fast alle Hersteller setzen bei der Entwicklung auf Elektromotoren, meist wird eine Reichweite von 100 Kilometern angestrebt. Damit wäre ua. ein Flug von Wien nach Bratislava möglich.

Boeing hat gerade 450 Millionen US-Dollar in das Start-up Wisk Aero gesteckt, das einen solchen Senkrechtstarter entwickelt. Airbus will Testflüge mit seinem Flugtaxi CityAirbus NextGen im Jahr 2023 starten. In Singapur sollen 2024 Lufttaxis des deutschen Unternehmens Volocopter den Betrieb aufnehmen.

In der nächsten Entwicklungsstufe sollen Flugtaxis autonom fliegen, also ganz ohne Pilot. Auch für Flugautos wird über einen autonomen Flugbetrieb nachgedacht. Bei Anpassung der Gesetzeslage könnte man es mit einem normalen Führerschein fahren. Abheben, Flug zum Ziel und landen übernimmt der Computer, ein Pilotenschein wäre nicht nötig.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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Gregor Gruber

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