Augen iPhone steuern
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iOS 15 lässt iPhone mit Augenbewegungen steuern

Auf der Entwicklerkonferenz WWDC hat Apple eine Reihe innovativer Funktionen vorgestellt, die Menschen mit Beeinträchtigungen das Leben erleichtern können. Eine der spannendsten Errungenschaften ist die Steuerung des iPhones über Augenbewegungen. Schon bisher gab es einzelne Apps, die sich die Kamerasensoren neuerer iPhones zunutze machten, um etwa nur über die Augenbewegungen im Web browsen zu können. Mit iOS 15 kommt nun der systemweite Support. Diverse externe Hersteller wollen im Herbst spezielle Lösungen anbieten.

Apps mit Augen auswählen

Über die Augen kann man dann neben dem Scrollen in Apps und dem Bestätigen von Eingaben etwa auch auf dem Homescreen von einer App-Reihe zur nächsten wechseln und so jede beliebige App aufrufen.

Diese Art der Steuerung wird Apple ab iOS 15 auch über das Äußern von simplen Lauten ermöglichen. Menschen, die keine ganzen Wörter oder Sätze formulieren, aber Laute wie "Ma" oder "Pa" ausstoßen können, können so ebenfalls zwischen App-Zeilen springen, einzelne Apps aufrufen und so das iPhone selbstständig ohne haptische oder Spracheingabe bedienen.

iOS 15 mit Verbesserungen für Blinde

Für Blinde und Sehbeeinträchtigte wurde die intelligente Bilderkennung verbessert. So analysiert iOS 15 Fotos und liest die Beschreibung in natürlicher Sprache vor. Befindet sich auf einem Bild eine Gruppe von Personen wird dies beschrieben. Neu ist, dass man sich jetzt einzelne Personen oder Objekte im Detail beschreiben lassen kann - also, ob die Person eine Sonnenbrille trägt, dunkle Haare hat und etwa lächelt.

Neben der automatischen Bilderkennung gibt es auch die Möglichkeit, Fotos selbst zu beschreiben. Sehende Bekannte können der sehbeeinträchtigten Person damit eine persönliche Beschreibung über ein Bild zukommen lassen. Wer zur Steuerung des iPhones primär die Spracheingabe nutzt, kann dies nun endlich in Deutsch tun. Bisher unterstützte Apple diverse englische und spanische Sprachvarianten, mit iOS 15 kommt nun Deutsch, Französisch und Chinesisch hinzu.

Audiogramm und beruhigende Klänge

Für Hörbeeinträchtigte gab es schon bisher die Möglichkeit, Airpods und andere Kopfhörer auf Basis eines Hörtests bzw. des erstellten Audiogramms so anzupassen, dass das Hören erleichtert wird. Da man Audiogramme bei Ärzt*innen vielerorts nur als Papierausdruck bekommt, kann man diesen künftig einfach mittels iPhone-Kamera scannen. Die Bilderkennung wandelt das Audiogramm in eine digitale Entsprechung um und optimiert die Kopfhörer schließlich anhand dieser Daten.

Für hörende Menschen, denen Umgebungsgeräusche Unbehagen bereiten, kann man über Kopfhörer beruhigende Klänge wie Meeresrauschen, Regen oder Töne in bestimmter Frequenz ausspielen lassen. Selbst wenn man etwa in einem lauten Zug sitzt und einen Podcast hört, füllen die Hintergrundtöne etwaige Sprechpausen und blenden so die Umgebung aus. Diese Funktion könnte sich für jede Person als Segen erweisen, die im hektischen Alltag unterwegs abschalten will oder sich in einer lauten Umgebung auf eine bestimmte Tätigkeit konzentrieren muss.

Apple Watch mit einer Hand steuern

Ebenfalls vielversprechend war eine kurze Demo zur Apple Watch, die künftig mit einfachen Gesten bedient werden kann. So kann man künftig Funktionen aufrufen und bestätigen, wenn man mit der Hand, an der man die Uhr trägt, eine Faust macht oder 2 Finger zusammendrückt. Das funktioniert, indem die Sensoren der Watch Muskelkontraktionen messen und interpretieren.

Weitere Gesten, die unterstützt werden, sind das Schütteln und die Neigung des Arms. Diese Bedienhilfen sind eigentlich für Personen gedacht, die über keine zweite Hand verfügen oder diese nicht mehr bewegen können. Sie können aber für alle Watch-User*innen nützlich sein, etwa wenn man beispielsweise gerade keine zweite Hand frei hat.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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