Das neue KI-Wearable Rabbit ist derzeit in aller Munde.

Das neue KI-Wearable Rabbit ist derzeit in aller Munde.

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Werden KI-Wearables wie Rabbit R1 das Smartphone ersetzen?

Als so wegweisend wie einst das iPhone bezeichnete Microsoft-CEO Satya Nadella unlängst das neue Gerät „Rabbit R1“. Es ist ein kleiner Computer, der mittels Künstlicher Intelligenz (KI) nach Sprachbefehlen digitale Aufgaben für einen übernehmen kann. Laut Rabbit-CEO Jesse Lyu sei es „so intuitiv, dass man nicht lernen muss, wie man es verwendet“. Man brauche keine Apps mehr, sondern nur Sprache, mit der das Gerät gesteuert wird.

Rabbit R1 soll die Art, wie wir Technik verwenden, grundlegend ändern. Anstatt auf einem Bildschirm durch Programme zu navigieren, die sich hinter bunten Symbolen verstecken, soll man bei R1 nur mehr mit einem KI-Assistenten sprechen.

Alexa zum Anstecken

Möglich wird das dank technischer Fortschritte im Bereich KI. Im Grunde ist Rabbit R1 mit Alexa und Google Assistant vergleichbar: Man spricht mit dem Gerät und es tut dann, was man möchte – zumindest im Idealfall.

Bereits im Vorjahr wurde ein ähnliches Gerät angekündigt, der „Ai Pin“ von der Firma Humane, die von früheren Apple-Angestellten gegründet wurde. Dieser funktioniert ähnlich wie R1: Der Ai Pin wird auf Brusthöhe an der Kleidung befestigt und kann über Sprachbefehle gesteuert werden. Das Gerät kann dann zum Beispiel auf Reisen Übersetzungen in eine andere Sprache durchführen. Der Ai Pin verfügt über einen Lautsprecher, über den er kommuniziert. Außerdem kann er Text und Symbole in die Hand des Trägers projizieren (siehe Bild rechts). Zudem kann der Pin die Umgebung durch eine Kamera visuell analysieren – so soll er etwa Nahrungsmittel erkennen und sagen können, welche Nährstoffe und wie viele Kalorien diese enthalten.

Annette Zimmermann vom Marktforschungsinstitut Gartner geht allerdings nicht davon aus, dass die neuen KI-Geräte Handys und Computer ersetzten werden. Sie könnten diese aber sehr wohl ergänzen: „Es gibt neue Produkte, die intelligenter gemacht werden und nicht mehr die Form eines Smartphones haben. Mit Rabbit R1 muss ich aber ein zusätzliches Gerät mit mir herumschleppen. Die Frage ist, ob man das macht“, erklärt die Expertin der futurezone. Ob sich Geräte wie Rabbit R1 durchsetzen, hänge wesentlich von ihrer Praktikabilität und dem Verwendungszweck ab: „Ich rede bereits deutlich öfter mit meiner Apple Watch als mit meinem iPhone. Das Handy verwende ich, da ich dort schneller tippen kann“, meint Zimmermann.

Virtuelle Assistenten sind nicht neu. Vor ein paar Jahren sei der Microsoft-Sprachassistent Cortana als große Neuerung präsentiert worden. „Daraus wurde aber nicht viel, weil es gar nicht so intuitiv ist, jeden Tag mit seinem PC zu reden“, erklärt sie. Bei einem kleineren Gerät, wie einem Pin, könnte das aber anders sein. Mit den neuen Geräten werde sich unser Zugang zur Technologie weiterentwickeln. „Je nach Situation und Gerät liefern wir Inputs, die am intuitivsten für uns sind. Entweder über Sprache, über Touch oder über Gestik – je nachdem“, erklärt sie. Auch die neue VR-Brille „Vision Pro“ von Apple zählt sie zu dieser neuen Generation von Geräten. In diesem Fall werde man etwa mehr mit Gesten und Sprache agieren.

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KI für alle Smartphones

Derzeit gehen die Marktforscher*innen nicht von einer raschen Verdrängung des Smartphones aus. Stattdessen wird KI dort weiter ausgebaut und Smartphones mit neuen Fähigkeiten ausgestattet. Das bedeutet auch, dass altbekannte Assistenten wie Alexa und Google Assistant schlauer werden. Sowohl Amazon als auch Google arbeiten an KI-Versionen davon. „Alle großen Hersteller von Smartphones bewegen sich auf das KI-integrierte Smartphone zu“, erklärt die Expertin.

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Jana Unterrainer

Überall werden heute Daten verarbeitet, Sensoren gibt es sogar in Arktis und Tiefsee. Die Welt hat sich durch die Digitalisierung stark verändert. Das interessiert mich besonders, mit KI und Robotik steigt die Bedeutung weiter enorm.

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Jana Unterrainer

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