U.S. President Joe Biden tours the General Motors 'Factory ZERO' electric vehicle assembly plant in Detroit
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So schlecht für das Klima sind riesige E-Pick-ups

Mit der Elektrifizierung von Fahrzeugmodellen versuchen Hersteller riesiger Pick-up-Trucks sich ein grünes Image zu verleihen. Wenn man sich die Treibhausgasemissionen im kompletten Lebenszyklus ansieht, kommt man aber zum Schluss, dass es sich allerdings eher um Greenwashing handelt, schreibt The Drive. Schwere Pick-up-Trucks seien auch mit E-Motor eine größere Belastung für das Klima, als es kleinere Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sind.

Gewicht - Akku - Gewicht

In einem großen Vergleich wird gezeigt, dass große E-Pick-ups wie der Hummer EV, der Chevrolet Silverado EV, der Ram 1500 EV oder der Tesla Cybertruck während ihrer Produktion für deutlich mehr CO2-Emissionen sorgen, als ihre Pendants, die mit Benzin oder Diesel unterwegs sind. Mitentscheidend bei der Herstellung ist die Stromquelle. Im laufenden Betrieb verbessert sich ihre CO2-Bilanz freilich gegenüber den Verbrennern. Ein Hummer EV muss beispielsweise knapp 60.000 Kilometer gefahren werden, bis seine Lebenszyklus-Emissionen unter jene eines Ram TRX mit ähnlichen Leistungsdaten fallen.

Die großen Probleme der großen Pick-up-Trucks sind ihr Gewicht und ihre kastenartige Form, die für viel Luftwiderstand sorgt. Beides zusammen verlangt größere Batterien, um eine gewisse Reichweite zu erzielen. Die Batterien selbst haben jedoch ebenfalls ein hohes Gewicht, was das Gesamtpaket immer schwerer macht. Ein Hummer EV wiegt etwa 4 Tonnen, enthält einen 212 kWh Akku und hat eine Reichweite von 530 Kilometer.

Kleine Verbrenner besser als schwere E-Autos

Angaben zu den CO2-Emissionen im Herstellungsprozess bekommt man von Autoherstellern bisher kaum. Einzig bei Volvo-Tochter Polestar wurde The Drive fündig. Abgeleitet davon zeigt sich, dass ein Hummer EV fast doppelt so viele Emissionen in der Herstellung erzeugt wie windschlüpfrigere und leichtere E-Limousinen. Ein Vergleich mit E-Autos und Verbrennern unterschiedlicher Fahrzeugklassen zeigt, dass viele E-Pick-ups auch dann nicht an die Emissionswerte kleinerer Verbrenner herankommen, wenn sie jahrelang gefahren werden.

Der als effizient angepriesene Rivian R1T etwa benötigt über 220.000 Kilometer, um die Emissionen des kompakteren Pick-up-Trucks Ford Maverick zu unterbieten. An die Emissionswerte von Kompaktwagen mit Verbrennungsmotor kommen E-Pick-ups quasi nie heran. Um genauere Aussagen zu den Emissionen während des gesamten Lebenszyklus zu treffen, müssten Autohersteller dazu verpflichtet werden, dazu Angaben zu veröffentlichen.

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