Netflix verbietet das Teilen von Passwörtern.

Netflix verbietet das Teilen von Passwörtern.

© REUTERS / DENIS BALIBOUSE

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Passwort-Teilen: Netflix bereitet sich auf User-Exodus vor

Netflix hat bereits mehrmals angekündigt, das Teilen von Passwörtern unterbinden zu wollen. Im März soll es zumindest in den USA so weit sein, andere Länder dürften bald danach folgen. Laut einer Umfrage unter Netflix-Nutzer*innen ist das mit ein Grund, der Streaming-Plattform den Rücken zu kehren.

In der Befragung der US-amerikanischen Investmentbank Jefferies gaben 62 Prozent der Nutzer*innen an, sich von Netflix abmelden zu wollen. 16 Prozent sind bereit, ihren bereits bestehenden Account auf einen "Paid Sharing"-Account upzugraden, wodurch auch fremde Haushalte einen Zugang erhalten. 12 Prozent gaben an, das günstigere Netflix-Abo mit Werbung nutzen zu wollen. Nur 10 Prozent will aufgrund der Einschränkungen ein normales Abonnement abschließen.

Amazon Prime als beliebteste Alternative

35 Prozent der Befragten wollen Netflix mit einem anderen Streamingservice ersetzen. Amazon Prime wird mit 42 Prozent als beliebteste Alternative genannt, vor Hulu (35 Prozent) und Disney Plus (26 Prozent). Apple TV+ dürfte von dem Netflix-Exodus nicht sehr profitieren, nur 6 Prozent erwägen einen Wechsel zum Streamingservice von Apple.

Für 31 Prozent zahlt sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht mehr aus, wenn sie ihr Passwort nicht mehr mit anderen Nutzer*innen teilen dürfen. Ein Viertel der Befragten kann sich das monatliche Abo schlichtweg nicht mehr leisten.

Netflix bereitet sich auf Kündigungen vor

Netflix-CEO Greg Peters ist sich bewusst, dass das Ende des Passwort-Sharings die Kündigung vieler Nutzer*innen mit sich ziehen könnte. Es sei vergleichbar mit Ankündigungen zu Preiserhöhungen, sagt Peters.

Für Netflix scheint sich der Schritt allerdings dennoch zu lohnen. Mit Ende letzten Jahres nutzten rund 222 Millionen Haushalte einen Netflix-Account, wobei diese Accounts mit weiteren 100 Millionen Haushalten geteilt wurden. Dadurch entgehen dem Streaming-Anbieter Einnahmen in Milliardenhöhe.

Ob Netflix Zuhause oder von einem fremden Haushalt genutzt wird, erkennt das Unternehmen an Informationen wie IP-Adressen, Geräte-ID oder der Kontoaktivität anderer Geräte. Wird ein Gerät erkannt, das sich nicht am Hauptstandort befindet, kann Netflix einen Code an die Kontoinhaber*in senden, der innerhalb von 15 Minuten eingegeben werden muss. 

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