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Worauf man beim Kauf einer Powerbank achten sollte

Wenn das Batteriesymbol sich auf dem Smartphone rot färbt, weiß man: Allzu lange hält der Handyakku nicht mehr. Gerade unterwegs kann das zum Problem werden. Gut, dass es Powerbanks gibt, mit denen sich das Unheil abwenden lässt. Aber welcher Zusatzakku ist der richtige für die eigenen Bedürfnisse? Und worauf muss man beim Kauf achten?

Diese Punkte sind beim Kauf einer Powerbank wichtig:

  • Qualität
  • Anschlüsse
  • Akkukapazität
  • Ladefunktionen
  • Zusatzfunktionen

Qualität

Dass die 1-Euro-Powerbank von Aliexpress nicht lange halten wird, dürfte klar sein. Viele Noname-Marken setzen auf zugekaufte Geräte aus dem Großhandel. Handelt es sich dabei um nicht korrekt verbaute Ware, kann sich der Akku aufblähen, ein Kurzschluss entstehen oder die Bank im unwahrscheinlichen, aber schlimmsten Fall explodieren. Im besten Fall haben sie "nur" eine schlechtere Ladekapazität als angegeben. 

Man sollte auch auf den Kauf gebrauchter Zusatzakkus verzichten, denn mit der Zeit speichert der Akku nicht mehr so viel Energie. Die Ladekapazität der Lithium-Ionen-Zellen einer Powerbank sinken im Durschnitt nach 300 Ladevorgängen auf etwa 80 Prozent. Außerdem steigt mit dem Alter des Lithiums im Akku das Risiko eines Kurzschlusses.

Allgemein sollte man bekannteren Marken den Vorzug geben - dabei müssen die nicht zwangsläufig teuer sein, ab 30 Euro bekommt man kleinere Akkus namenhafter Hersteller, Banks mit riesigem Energievorrat können aber schnell hundert Euro und mehr kosten.

Beim Kauf sollte man auf der Verpackung unbedingt auf das CE-Zeichen für Europäische Konformität und idealerweise ein GS-Zeichen für Geprüfte Sicherheit achten.

Anschlüsse

Ohne den richtigen Stecker kann der Akku noch so viel Power haben - sie nützt einem nur nichts. Deswegen sollte man darauf achten, ob die Powerbank die richtigen Anschlüsse bietet - dafür braucht es meistens Ports für USB-A für Ladekabel und USB-C. Bei älteren Geräten sollte man ein passendes USB-Kabel zum Laden daheim haben.

Man sollte im Vorhinein überlegen, wieviele Anschlüsse man braucht: Ob man etwa an der Powerbank mehrere Geräte gleichzeitig laden will. Das ist gerade bei Reisen praktisch, wenn Steckdosen Mangelware sind - bei einigen Anbietern lassen sich bis zu 5 Geräte gleichzeitig laden.

Handy laden ist das geringste Problem: sämtliche Anwendungen, die Internet benötigen, sind weg

Wenn die Bank mehrere Geräte auf einmal laden soll, wird sie die langsamer laden, als ein Gerät. Hochwertigere Powerbanks erkennen allerdings, welches angeschlossene Gerät schneller laden kann und teilen die Stromversorgung entsprechend auf.

Pass-Through-Charging Powerbanks laden gleichzeitig sich selbst und ein Gerät. Sie erkennt man an der Kennzeichnung "USV", das Kürzel steht für Unterbrechungsfreie Stromversorgung. Auch sie sind bei Reisen nützlich, aber nicht ohne Nachteile. Beide Geräte laden langsamer, als wenn sie jeweils an der Steckdose hängen würden.

Akkuladekapazitäten

Wer sich seiner Nutzungsgewohnheiten bewusst ist, weiß, wie viel Strom er oder sie sich zwischen den einzelnen Ladegängen von der Powerbank wünscht. Aber wie weiß man, wie oft eine Powerbank das Handy lädt?

In der Regel reichen für den Standardnutzer 5.000 bis 6.000 mAh (Milliampere). Die meisten Handyakkus haben eine Ladekapazität von 3.000 bis 4.500 mAh, so reicht der zusätzliche Akku theoretisch für ein bis zwei Ladungen. In der Praxis sieht es anders aus: Smartphones führen während des Ladens oft akkuintensive Hintergrundaktivitäten aus - das fordert zusätzliche mAh. Auch geht Energie durch Hitze verloren. Dadurch verpufft bis zu einem Drittel der Energie einer Powerbank.

Wer öfter Laden will, ohne die Powerbank an den Strom zu hängen, sollte für jede Handyladung etwa 3.000 mAh plus verlorene Energie rechnen. Daraus ergeben sich folgende Richtwerte:

  • Bis 10.000 mAh lassen sich Smartphones 2,5 mal laden
  • Bis 20.000 mAh lassen sie sich 4 bis 5 mal laden
  • Bis 30.000 mAh lassen sie sich 6 bis 8 mal laden

Mittlerweile gibt es Powerbanken von bis zu 80.000 mAh. Allerdings gilt : Je stärker der Akku, desto größer und schwerer ist er.

Wer ganz genau wissen will, wieviel Akku noch in seiner Powerbank ist, sollte auf ein Display mit Prozentanzeige in Zahlen auf der Powerbank achten. Wer es weniger präzise braucht, für den reichen ein Batteriesymbol mit ungefährer Ladeanzeige oder eine Anzeige mit 4 aufleuchtenden Strichen, die jeweils 25 Prozent des Akkus darstellen.

Ladegeschwindigkeit

Gerade unterwegs hat man wenig Zeit, um die Powerbank zu laden - die Stunde am Flughafen zwischen zwei Flügen oder die Mittagspause an der Raststelle müssen reichen. Deswegen sollte man sich überlegen, wie schnell die Bank sich selbst und das Gerät aufladen soll. Gängige Powerbanks haben einen Eingang, der 2 Ampere aufnehmen kann, andere sogar 3 Ampere und mehr. Je höher die Amperezahl, desto schneller lädt die Powerbank.

Besonders bei größeren Powerbanken sollte man darauf achten, wie viel Ampere die USB-Ports schaffen. Angegeben sind die Information zu den Ampere auf dem Gerät, meistens hinter dem Vermerk I/O - das steht für Input und Output.

Mittlerweile unterstützen viele Powerbanken das Schnellladen. Powerbanks sollten heute zumindest 15 Watt beim Laden erreichen - ein Handy sollte damit in etwas mehr als anderthalb Stunden geladen sein. Höherpreisigere Modelle haben über 30 Watt und laden aktuelle Smartphones in ungefähr 30 Minuten. Das Gerät, das geladen werden soll, muss natürlich die Quick-Charge-Technologie unterstützen. Zum schnelleren Laden der Bank selbst braucht es in den meisten Fällen ein Netzteil, das über die Schnelllade-Funktion verfügt.

Zusatzfunktionen

Powerbanken sind wie Schweizer Taschenmesser - meistens haben sie mehrere Funktionen oder Gadgets und kommen in den unterschiedlichsten Größen. Mittlerweile gibt es sie in der Größe von Kreditkarten mit 2500 mAh - ideal, um sie in der Brieftasche zu transportieren. Wer keine Kabel mag, findet sich eine Powerbank mit Wireless Charger, bei der man das Handy oder kabellose Kopfhörer mit der entsprechenden Wireless-Ladefunktion nur drauflegen muss.

Für Camper*innen werden riesige Akkus angeboten, die sie abseits des Netzes mit Strom versorgen, mit Solarpanels geladen werden und teilweise sogar Autos starten können. Speziell für Outdoor wurden wetter- und stoßfeste Modelle entwickelt, die Staub und Wasser standhalten. Manche haben sogar eine Taschenlampe integriert.

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Sophie Neu

neuesophie

SEO (Suchmaschinenoptimierung) und am Newsdesk im Einsatz. Seit 2022 beim Kurier. Zuvor im Reise-Ressort. Schrieb davor als freie Journalistin unter anderem für die Wiener Zeitung. Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien.

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