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Samsung Galaxy S10 im Kurztest: Es lebe das Loch

Die zehnte Generation des Samsung Galaxy S kommt gleich in einer dreifachen Ausführung. Eigentlich wären es vier, aber beim Hands-On-Termin in London fehlte das S10 5G, das erst im Sommer 2019 erscheinen wird. Dafür konnten aber das S10e, S10 und S10+ ausprobiert werden.

Die schlechte Nachricht für Sauberkeitsfanatiker: Alle drei Modelle sind Fingerabdruckmagneten. Die positive Ausnahme ist hier das weiße Keramik-Finish des S10+ Performance Edition. Dieses sieht optisch auch am besten aus, unter allen Farbvarianten des S10 und S10+.

Obwohl das S10e fast genauso dünn wie das S10 ist, fühlt es sich deutlich dicker an. Das liegt unter anderem daran, dass das Display flach ist und nicht seitlich gebogen. Dadurch wirkt der Rahmen des Geräts dicker als beim S10 und S10+. Im direkten Vergleich hat das S10e deshalb nicht dieses „Premium-Gefühl“, das die anderen S10-Modelle vermitteln. Auch die übergroße Standby-Taste, die den Fingerprintscanner beherbergt, ist nicht sonderlich elegant.

Loch um Loch

Bezüglich des Lochs für die Selfie-Kamera gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte Nachricht ist, dass es größer ist, als man glaubt, wenn man es nur auf Fotos sieht. Das liegt daran, dass um die eigentliche Linse für die Frontkamera noch ein schwarzer Ring ist.

Die gute Nachricht ist, dass das nicht stört. Selbst beim S10+, das eine zweite Frontkamera hat, beleidigt die Display-Bohrung dem ästhetischen Feinsinn nicht.

Scanner im Display

Viel störender ist, dass Samsung beim S10+ die Standby-Taste sehr hoch am Gehäuse angebracht hat. Das ist, auch angesichts des 19:9-Verhältnisses des Displays und des damit ohnehin schon sehr langen Gehäuses, eine schlechte Idee. Auch der Pulsmesser an der Rückseite, der neben den Kameralinsen ist, ist nur schwer erreichbar.

Der Fingerabdruckscanner im Display ist wiederum sehr weit unten platziert. Das hilft zwar ihn intuitiver zu finden, allerdings müssen sich Menschen mit großen Händen oder langen Fingern ein bisschen verrenken. Im Kurztest funktionierte der Fingerabdruckscanner gut und schneller als beim Huawei Mate 20 Pro, aber weniger flott als bei guten Fingerprintscannern, die an der Gehäuserückseite angebracht sind.

S10 und S10+

Kameras

Das Durchschalten der drei Kameras in der App funktioniert angenehm schnell. Die Qualität der Fotos ließ sich beim Hands-on nicht beurteilen, da das Licht in der Location schlecht war – sowohl zum Machen von Fotos als auch zum Anschauen der Bilder. Diesen Verhältnissen ist es womöglich auch geschuldet, das „Shot Suggestion“, eine Funktion in der Kamera-App, die beim Finden des besten Bildausschnitts helfen soll, oft nicht angesprungen ist, obwohl die Funktion aktiviert war.

Der neue Super-Bildstabilisator für die Videoaufnahmen kann in der App durch ein Tippen auf das entsprechende Icon aktiviert werden. Ist er aktiv, wird softwareseitig der Bildausschnitt beschränkt, um Wackeln zu vermeiden. Das funktioniert zwar, allerdings entspricht der eingeschränkte Bildausschnitt keinem der drei Kamera-Winkel des S10 und S10+. Ist dieser Bildstabilisator aktiv, kann keiner der drei normalen Kamera-Winkel gewählt werden.

Erster Eindruck

Das Galaxy S10 und S10+ gefallen zwar im Hands-on, Samsung wird trotzdem vorgeworfen werden, nicht mutig genug zu sein. Zwar gibt es jetzt ein Loch im Display und damit ein geringfügig neues Design, etwas radikal Neues wird man beim S10 aber nicht entdecken Schließlich gibt es Fingerabdruckscanner im Display, drahtlosen Laden anderer Geräte und Dreifach-Kamera auch schon beim Huawei Mate 20 Pro. Dennoch werden das S10 und S10+ aber wieder ein schönes Gesamt-Package werden, dass Leistung, Ausstattung und Design kombiniert.

Beim S10e bin ich mir nicht so sicher. Es hat nicht dasselbe Premium-Gefühl wie das S10 und S10+, ist mit 749 Euro aber nicht gravierend günstiger. Das S10e wird sich mit neuen und kommenden Smartphones von Xiaomi, Huawei, OnePlus und Nokia vergleichen lassen müssen, die ähnlich gut ausgestattet, aber teilweise günstiger sind.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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