Sonos Era 300 im Test

Sonos Era 300 im Test

© Florian Christof

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Sonos Era 300 im Test: Endlich so, wie es sein sollte

Vor einigen Wochen hat Sonos seine neuesten vernetzten Multiroom-Speaker vorgestellt. Als Bezeichnung für die Lautsprecher wählte das kalifornische Unternehmen nichts Geringeres als "Era".

Das klingt zwar ziemlich schwülstig, die neuen Geräte haben aber tatsächlich das Potenzial, eine neue Ära des Lautsprecherherstellers einzuläuten. Warum das so ist, zeigen wir euch im futurezone-Test.

Solide, aber auch viel kritisiert

Die Sonos-Lautsprecher sind ja bekanntlich ziemlich solide Dinger: Guter Sound, modernes Design, robuste Aufmachung und makellos funktionierende smarte Funktionen, wie Multiroom, Sprachassistenz, Streaming-Einbindung usw. Nur bei einem Punkt scheiden sich die Geister gewaltig.

Werden die aktiven Lautsprecher nämlich software-mäßig nicht mehr unterstützt, sind sie ein Fall für die Mülltonne, weil kaum ein Sonos-Gerät via Line-in und auch nicht via Bluetooth betrieben werden kann. Das hat in der Vergangenheit für allerlei heftige Kritik gesorgt.

Dass die allermeisten Sonos-Speaker keinerlei Audio-Eingänge haben, bedeutet zudem, dass man abseits der kostenpflichtigen Streaming-Dienste und Internetradiosendern keine Musik über die Lautsprecher abspielen kann. Mit dem Sonos Era 300 und Era 100 ändert sich das nun. Sie sind nämlich die ersten vernetzten Sonos-Lautsprecher, die sowohl über einen Line-In-Eingang als auch über Bluetooth-Verbindung verfügen.

Technische Spezifikationen

Sonos Era 300

  • Maße: 160 x 260 x 185 Millimeter
  • Gewicht: 4,47 Kilogramm
  • Sound: 6x Class D Verstärker; 2x Woofer; 4x Tweeter
  • Akku: kein Akku
  • Konnektivität: Line-In per USB-C mit optional erhältlichen Klinkenadapter, WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax; Bluetooth 5.0; Apple AirPlay 2
  • Sonstiges: Spatial Audio, Automatic Trueplay, Sprachassistenten (Amazon Alex, Sonos Voice Control), 7.1.4-Surround-Koppelung möglich
  • Farben: Matte Black und Matte White
  • Preis: 499 Euro

Der volle Funktionsumfang

Einen Vorgeschmack auf diese beiden neuen Funktionen hatte man bereits beim Sonos Move (Bluetooth), beim Sonos Five (Line-In) beziehungsweise beim Sonos Roam (Bluetooth). Die neuen Era-Lautsprecher sind nun die ersten, die Bluetooth, Line-In und Sprachsteuerung vereinen.

Außerdem sind sie mit 499 Euro (Era 300) und 279 Euro (Era 100) vergleichsweise preiswert - gemessen am Sonos-Ökosystem. Einen Akku haben aber beide neuen Lautsprecher ebenso wenig verbaut wie einen HDMI-Eingang.

Deutlich mehr Flexibilität

Beim Sonos Era 300, den ich mir in den vergangenen Wochen genau angesehen habe, sind die neuen Funktionen wunderbar und nahezu makellos umgesetzt. In der Sonos-App integriert ist allerdings nur die Line-In-Funktion. Bluetooth ist dort nirgends zu finden.

Wer den Era 300 etwa von einem Smartphone aus per Bluetooth bespielen will, muss die beiden Geräte einfach wie gewohnt über die Systemeinstellungen mittels Bluetooth miteinander verbinden. In der Folge wird einfach die Audio-Ausgabe des Smartphones auf den Sonos-Lautsprecher gelegt.

Das ist besonders praktisch, wenn beispielsweise Musik oder einfach nur den Ton eines YouTube-Videos, von Instagram oder TikTok wiedergeben möchte. Auch ist es mit der Bluetooth-Funktion nun möglich, den Ton von am Handy gespeicherten Videos und Musikdateien über den Sonos-Lautsprecher wiedergeben zu können.

Verbindet man den Era 300 über die App mit anderen Sonos-Lautsprechern, wird die Musik, die via Bluetooth in das Sonos-System kommt, auch über die anderen Sonos-Komponenten wiedergegeben.

Der Bluetooth-Funktion wird in Zukunft wohl noch viel mehr Beachtung zukommen, weil Sonos angekündigt hat, ein populäres Feature zu deaktiveren. Mit Android-Smartphones war es in der Vergangenheit möglich, auf dem Handy gespeicherte Audio-Files über das Sonos-System wiederzugeben. Diese Funktion wird nun abgedreht und ist künftig nur mehr per Bluetooth möglich.

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Sonos Era 300

Das Line-In-Feature

Die Line-In-Funktion ist ganz ähnlich umgesetzt. Schickt man damit ein Audio-Signal auf den Era 300, kann es über alle verbundenen Sonos-Lautsprecher wiedergegeben werden. Zu finden ist Line-In als Audio-Quelle in der Sonos-App neben den anderen Wiedergabequellen wie Spotify, Soundcloud, TuneIn usw. Der Line-In-Eingang selbst befindet sich beim Era 300 auf der Rückseite des Lautsprechers.

Einziger kleiner Nachteil: Um den Eingang verwenden zu können, ist ein 3,5-mm-auf-USB-C-Adapter notwendig, der für 25 Euro extra gekauft werden muss. Die Aux-Funktion dient wohl hauptsächlich dazu, einen Plattenspieler, möglicherweise auch einen CD-Player oder ähnliche Komponenten ins Sonos-System zu holen.

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Sonos Era 300

Gut ausgestattet

Ansonsten kommt der Era 300 mit den mittlerweile üblichen Sonos-Funktionen und -Ausstattungen: Er verfügt über Mikrofone und kann mittels Sprachbefehlen gesteuert werden - per Sonos Voice Control und Amazon Alexa. Eine Touch-Steuerung befindet sich am Gehäuse.

Angesteuert werden kann der Era 300 auch per Apple AirPay 2. Wer Spotify nutzt, kann Musik oder Podcast hat per Spotify-Connect über die Sonos-Lautsprecher wiedergeben und von jedem verbundenen Gerät aus steuern, ohne auf die Sonos-App zurückgreifen zu müssen.

Die Sound-Wiedergabe kann beim Era 300 mittels Trueplay-Technologie an die jeweiligen räumlichen Gegebenheiten angepasst werden. Darüber hinaus ist der Lautsprecher für Dolby Atmos zertifiziert. Die Era 300 können auch als kabellose Satelliten-Speaker in einer 7.1.4-Surround-Umgebung in Kombination mit einer Sonos-Soundbar verwendet werden.

Fazit

Der Line-In-Eingang und die Bluetooth-Funktion sind für Sonos ein großer Schritt in Richtung einer Ökosystem-Öffnung. Damit wird das gesamte Multiroom-System deutlich flexibler und unabhängiger von den verfügbaren Streamingservices.

Ist nun alles eitel Wonne? Von wegen! Denn die Line-In-Funktion hängt beispielsweise noch immer an der Sonos-Software und der Sonos-App. Es ist zu befürchten, dass auch der Aux-Eingang nicht mehr funktioniert, wenn das Unternehmen den Support für den Era 300 abdreht. Wie das bei der Bluetooth-Funktion aussieht, bleibt abzuwarten.

Wer derzeit auf der Suche nach einem vernetzten Lautsprecher ist, sollte auf jeden Fall - je nach Raumgröße - den Era 300 beziehungsweise den Era 100 in Betracht ziehen. Sie sind vergleichsweise preiswert, haben eine hohe Soundqualität und lassen in Sachen Vernetzung kaum Wünsche offen.

Der Sonos Era 300 ist über die Website des Herstellers zu einem Preis von 499 Euro zu haben. Der Era 100 kostet 279 Euro.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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