Süß, schnell und kurios: Die besten E-Autos vom Genfer Autosalon
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Offiziell öffnet der Genfer Autosalon erst am Donnerstag die Tore, doch die Hersteller präsentieren bereits seit einigen Tagen eifrig ihre neuen Modelle. Auch auf einer der wichtigsten Automessen Europas kommt man am Thema Elektromobilität nicht vorbei. Neben zahlreichen Tesla-Herausforderern, Elektro-Supersportwägen und kuriosen Gefährten mit E-Antrieb finden sich auch leistbare Alternativen für den Massenmarkt. Die futurezone hat die besten Vertreter zusammengefasst.
Aston Martin Lagonda
Der britische Hersteller hat ein Konzept für einen Elektro-SUV präsentiert, der ab 2022 in Produktion gehen soll. Mit der Ausnahme des futuristisch angehauchten Designs gab der Hersteller keinerlei technische Details bekannt. Beim Design nahm man sich jedoch Anleihen von Luxusyachten. Im Innenraum soll jegliche Technologie versteckt werden, es gibt keinerlei sichtbaren Lüftungsschlitze, Lautsprechergrill oder ähnliches.
Selbst der Schlüssel schwebt dank eines Elektromagneten auf der Mittelkonsole und bleibt so stets sichtbar. Das Fahrzeug ist trotz Lenkrad bereits für den autonomen Einsatz vorgesehen, Fahrer und Beifahrer können ihren Sitz umdrehen und so den Innenraum während der Fahrt zum Wohnzimmer umfunktionieren. Der Preis ist bislang nicht bekannt, Aston Martin will das Fahrzeug jedoch bewusst als Luxus-Produkt positionieren.
Audi Q4 e-tron
Audi hat ein Konzept für einen kompakten Elektro-SUV präsentiert, dessen 82-kWh-Akku bis zu 450 Kilometer Reichweite (WLTP) bieten soll. Die beiden Elektromotoren bieten eine Systemleistung von 225 Kilowatt (306 PS) und beschleunigen das Fahrzeug binnen 6,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Auch hier fehlen vorerst noch Details zu Preis und Verfügbarkeit, die zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden sollen.
Citroen Ami One
Das wohl ungewöhnlichste Konzept liefert Citroen mit dem Ami One ab. Der Elektro-Zweisitzer ist vor allem für das Car-Sharing vorgesehen und kann beliebig lange gemietet werden, von fünf Minuten bis fünf Jahre sei alles möglich. Während für das kurzzeitige Buchen, beispielsweise wenige Minuten oder Stunden, lediglich eine App erforderlich ist, kann die mehrtägige Miete über eine Buchungsplattform abgeschlossen werden.
Über mehrere Monate oder Jahre soll man den Ami One ebenfalls „ohne Verpflichtung“ mieten können, dabei fällt eine monatliche Gebühr für Fahrzeug und Akku an. Wie hoch diese ausfällt, gab Citroen vorerst nicht bekannt. Technische Details, wie Leistung, Reichweite oder Akkugröße, nannte man vorerst nicht. Auch zu Preis und Marktstart ist vorerst nichts bekannt.
Fiat Centoventi
Fiats neuestes Elektroauto-Konzept soll „erschwinglich, aber cool“ sein und lässt sich nach Belieben konfigurieren. Man starte mit einem „weißen Blatt Papier“ und kann aus je vier Dächern, Stoßfängern, Radabdeckungen und Beklebungen wählen. Zum Marktstart soll es zudem 120 weitere Accessoires geben, die online gekauft und zum Großteil zuhause ohne großen Aufwand installiert werden können.
Neben dem Aussehen soll man auch den Akku modular erweitern können. Werksseitig wird ein Akku mit 100 Kilometer Reichweite verbaut. Über eine Gleitschiene können aber bis zu drei weitere Akkus eingesetzt und so die Reichweite auf 500 Kilometer gesteigert werden, die laut Fiat zum Kauf oder zur Miete angeboten werden sollen. Eine der Dach-Varianten beinhaltet auch ein 50-Watt-Solarmodul, mit dem Klimaanlage und das Display am Armaturenbrett mit Strom versorgt werden. Wann der modulare Centoventi auf den Markt kommen wird, ist unklar. Laut Fiat soll er jedoch „dank seiner modularen Akkus das günstigste Elektroauto auf dem Markt sein“.
Hispano Suiza Carmen
Mit Hispano Suiza feierte eine spanische Luxusmarke eine unerwartete Rückkehr als Elektroauto-Hersteller. Das auf dem Genfer Autosalon präsentierte Coupé Carmen hat 750 Kilowatt (1019 PS) Systemleistung und soll das 1690 Kilogramm schwere Fahrzeug binnen weniger als drei Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen.
Die Höchstgeschwindigkeit wurde mit 250 km/h beschränkt. Das Luxus-Fahrzeug soll ab Ende 2019 in Produktion gehen, ab Juni 2020 wird es ausgeliefert. Nicht nur aufgrund des Kaufpreises von 1,5 Millionen Euro will man die Produktion aber auf 19 Stück limitieren.
Honda E Prototype
Die Weiterentwicklung des Urban EV Concept 2017 feierte auf dem Genfer Autosalon ihre Weltpremiere und dürfte schon bald in Serienproduktion gehen. Das kompakte Elektroauto verfügt über eine Reichweite von 200 Kilometer und soll sich binnen 30 Minuten auf 80 Prozent laden lassen.
Ab Sommer soll das Fahrzeug in „ausgewählten europäischen Märkten“ vorbestellbar sein, einen Preis oder Termin bleibt man aber schuldig. Honda kündigte zudem an, dass man ab 2025 ausschließlich Elektroautos in Europa verkaufen wolle.
Kia Imagine
Neben der neuen Generation des e-Soul, die bis zu 452 Kilometer Reichweite bieten soll, präsentierte Kia auch ein neues Konzeptfahrzeug. Der „Imagine by Kia“ ist eine Kreuzung aus SUV, Limousine und Crossover und soll „beim bloßen Betrachten für Gänsehaut sorgen“.
Doch nicht nur von außen betrachtet ist das Kia-Konzept ungewöhnlich, auch im Innenraum dürfte es für Verwunderung sorgen. Dort, wo sich üblicherweise das Armaturenbrett befindet, wurden 21 Bildschirme aufgefächert platziert. Pläne für eine Serienproduktion gibt es derzeit nicht, Elemente der Designstudie sollen aber in anderen Fahrzeugen Anwendung finden.
Mercedes-Benz EQV
Mercedes zeigte mit dem Concept EQV die nach eigenen Angaben „erste rein batterieelektrisch angetriebene Großraumlimousine im Premium-Segment“. Das Fahrzeug hat einen 150 kW starken Frontantrieb, der 100-kWh-Akku soll ausreichend Leistung für 400 Kilometer Reichweite bieten.
Eigentlich als Sechssitzer konzipiert, lässt sich der EQV auf bis zu acht Sitzplätze erweitern. Das maximal 160 km/h schnelle Konzept soll rasch Wirklichkeit werden: Bereits auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) im September soll ein darauf basierendes Serienfahrzeug vorgestellt werden.
Peugeot E-208
Ab Herbst ist der Peugeot 208 auch als Elektro-Variante erhältlich. Der 50-kWh-Akku soll bis zu 340 Kilometer Reichweite (WLTP) bieten, mit einer Schnellladestation ist der Akku binnen 30 Minuten zu 80 Prozent befüllt.
Mit 100 Kilowatt Systemleistung (136 PS) beschleunigt das Fahrzeug im Sport-Modus binnen 8,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der 3D-Bildschirm auf dem Armaturenbrett soll wichtige Elemente näher zum Fahrer bringen und diesen so darauf aufmerksam machen. Preise sind vorerst noch nicht bekannt.
Piëch Mark Zero
Piëch Automotive, ein E-Auto-Start-up von Toni Piëch (Sohn des früheren VW-Vorstands- und Aufsichtsratschefs Ferdinand Piëch), hat mit dem Mark Zero sein Debüt präsentiert. Das E-Sportauto soll vor allem durch seine schnelle Ladezeit punkten. Der Akku, der eine Reichweite von 500 Kilometer (WLTP) bieten soll, soll sich binnen 4:40 Minuten auf 80 Prozent laden lassen.
Drei Elektromotoren liefern eine Systemleistung von 450 Kilowatt, wodurch das 1800 Kilo schwere Fahrzeug binnen 3,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h. Der Preis soll bei 150.000 bis 170.000 Euro liegen, das Fahrzeug solle in spätestens drei Jahren auf den Markt kommen.
Pininfarina Battista
Pininfarina ist ein italienisches Designstudio, das bereits zahlreiche bekannte Fahrzeuge, unter anderem den Ferrari Testarossa, entworfen hat. Seit einigen Jahren investiert man aber auch in Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, die man selbst bauen will. Der neueste Versuch: Der Supersportwagen Battista. Er sei mit 1900 PS das leistungsstärkste für den Straßenverkehr zugelassene Fahrzeug, das je in Italien entworfen und gebaut wurde.
Dank eines Drehmoments von 2300 Newtonmeter beschleunigt der Battista in unter zwei Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei „über 350 km/h“. Damit übertrumpfe das Fahrzeug selbst Formel-1-Autos. Der 120-kWh-Akku wird vom kroatischen E-Auto-Hersteller Rimac produziert und soll ausreichend Leistung für bis zu 450 Kilometer Reichweite bieten. Zur Ladegeschwindigkeit machte der Hersteller bislang keinerlei Angaben. Der Battista soll ab 2020 verfügbar sein, es werden maximal 150 Stück des Fahrzeugs produziert.
Polestar 2
Auf dem Genfer Autosalon feierte auch Volvos Model-3-Konkurrent Polestar 2 sein Debüt. Das 40.000-Euro-Elektroauto soll bis zu 500 Kilometer Reichweite aufweisen und mit einer Systemleistung von 300 Kilowatt (408 PS) das Fahrzeug in unter fünf Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen.
Es ist das erste Auto, das beim Infotainment-System vollständig auf Android setzt. Das Fahrzeug kann bereits in der teureren Konfiguration vorbestellt werden, die günstigere Basis-Version soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen.
Skoda Vision iV
Nach VW und Seat hat nun die nächste Marke des Volkswagen-Konzerns ein Elektroauto-Konzept vorgestellt. Der Vision iV ist ein Crossover-Coupé, dessen Allradantrieb 306 PS (225 Kilowatt) Leistung liefern kann. Das Fahrzeug beschleunigt binnen 5,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h. Der 83-kWh-Akku soll eine Reichweite von bis zu 500 Kilometer (WLTP) liefern, über kompatible Schnellladestationen soll er innerhalb von 30 Minuten auf 80 Prozent geladen sein.
Auch dieses Fahrzeug ist bereits für autonomes Fahren konzipiert, laut Skoda wird er vorerst Level-3-Autonomie (das Fahrzeug übernimmt alle Aufgaben, der Fahrer muss aber im Notfall eingreifen) unterstützen. Das Auto lässt sich mithilfe von Sprachsteuerung und Gesten steuern. Die Türen verzichten auf Griffe an der Außenseite und lassen sich mithilfe des Smartphones öffnen. Wie Seats el-born setzt der Vision iV auf VWs Baukasten-System MEB, mit dem man rasch neue Elektro-Fahrzeuge konzipieren will. Einen Termin für einen möglichen Marktstart oder einen Preis kommunizierte man vorerst nicht.
VW ID Buggy
VW zeigte auf dem Autosalon auch erstmals bereits seinen elektrischen Wüstenbuggy. Statt Boxermotor setzt der ID Buggy auf einen 150 Kilowatt (204 PS) starken Elektro-Heckantrieb. Der Zweisitzer setzt aufgrund seiner offenen Bauweise im Innenraum auf wasserfeste Materialien. Ob VW den Wüstenbuggy auch selbst bauen wird, ist unklar. Der Konzern bietet aber Konkurrenten an, das Design mitsamt der Elektroauto-Plattform zu lizenzieren und das Fahrzeug in eigener Abwandlung auf den Markt zu bringen.
Kommentare