Elon Musk will mit Twitter Blue ernst machen.

Elon Musk will mit Twitter Blue ernst machen.

© APA/AFP/SAMUEL CORUM / SAMUEL CORUM

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Hälfte der Twitter-Blue-Abonnenten hat kaum Follower

Elon Musk will ab dem 1. April nur noch bei jenen Twitter-Nutzer*innen blaue Häkchen anzeigen lassen, die auch dafür bezahlen. Damit will er Geld in die Twitter-Kassen spülen. Die Aktion könnte allerdings nach hinten losgehen.

Nicht verifizierte Konten mit weniger Reichweite

Der neue Twitter-CEO meint es allerdings ernst. Nicht nur verlieren bereits verifizierte Accounts ihre Häkchen, ab dem 15. April sollen Accounts ohne Twitter Blue vom Algorithmus nicht mehr als Vorschläge ausgespielt werden. Außerdem braucht man ebenso ein Abo, wenn man an Twitter-Umfragen teilnehmen will. Musk argumentiert, dass man nur so den "Schwärmen fortschrittlicher KI-Bots" entgegenwirken kann.

Der Forscher Travis Brown hat die Twitter-Blue-Abonnements seit Jänner verfolgt und hat herausgefunden, dass es bisher rund 220.000 zahlende Abonnent*innen gibt. Rund die Hälfte von ihnen haben weniger als 1.000 Follower*innen, ein Prozent hat sogar keine*n einzige*n Follower*in.

Kaum Interesse an Twitter Blue

Obwohl Brown zwar keinen direkten Zugang auf Twitterdaten hat, haben sich seine Auswertungen in der Vergangenheit als korrekt erwiesen. Selbst gibt er an, 85 bis 90 Prozent der Twitter-Blue-Abonnent*innen in seine Analysen einbezogen zu haben. Wie viele für das Abo jedoch tatsächlich bezahlen, ist unklar. Laut mehreren Berichten bleiben viele Nutzer*innen nämlich "blue verified", auch wenn sie den Dienst zuvor gekündigt hatten. 

Dennoch ist der Anteil derer, die für einen blauen Twitterhaken bezahlen, verschwindend gering. Er beträgt geschätzte 0,2 Prozent der 254 Millionen täglich aktiven Twitter-Nutzer*innen. Diese Zahlen teilte Musk etwa Ende November auf dem Kurznachrichtendienst.

Twitter Blue soll den Abonnent*innen aber nicht nur einen Verifizierungshaken verleihen. So sollen zahlende Kund*innen ihre Tweets ändern, längere Texte verfassen und längere Videos verbreiten können. Davon sollen vor allem Power-User*innen profitieren. Außerdem soll bei dem Abo weniger Werbung angezeigt werden. Die meisten Features sind jedoch noch nicht verfügbar.

Einige Twitter-Nutzer*innen kritisieren ebenso, dass bisher hauptsächlich rechte Accounts, Kryptowährungsbetrüger*innen und Elon-Musk-Fans Twitter Blue abonnieren. Es wird sich zeigen, ob diese Nutzer*innen in Zukunft die Plattform dominieren werden. 

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