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Warum Smartphones 2019 noch teurer werden

In den vergangenen Jahren sind die Smartphone-Spitzenmodelle aller Hersteller empfindlich teurer geworden. Das Samsung Galaxy Note 9 kostete zum Marktstart mindestens 999 Euro, die 512-GB-Version sogar 1249 Euro. Der Startpreis des iPhone Xs liegt bei 1149 Euro, das 512-GB-Modell des iPhone Xs Max kostet sogar 1649 Euro. Auch OnePlus, das vor einigen Jahren als günstige Alternative und selbsternannter Flagship-Killer angetreten ist, verlangt für sein OnePlus 6T mittlerweile mindestens 549 Euro. Warum aber sind die Preise so extrem gestiegen?

Fragt man bei den Herstellern nach, werden die gestiegenen Preise zumeist mit teureren Komponenten und besseren Endprodukten versucht zu rechtfertigen. "Wenn die Preise für die Einzelteile steigen, sind auch wir gezwungen, die Preise anzupassen", erklärt etwa LG-Manager Ken Hong gegenüber cnet.

Natürlich müssen die Komponenten für gestiegenen Speicherplatzbedarf, bessere Kameras, mehr Kameralinsen sowie neue Technologien wie 3D-Tiefensensoren berücksichtigt werden. Allerdings treffe diese Erklärung nur zum Teil zu, wie etwa die Analystin Carolina Milanesi von cnet zitiert wird: "Die Materialkosten für die Spitzenmodelle sind natürlich gestiegen. Aber ich denke, dass die Hersteller für ihre Spitzenmodelle einen Extra-Aufschlag verlangen, da es sich um Statussymbole handelt."

5G und faltbare Geräte treiben die Preise

2019 soll das Jahr sein, in dem die ersten 5G-Mobilfunknetze gestartet werden und die ersten 5G-Smartphones auf den Markt kommen. Diese neue Technologie verlangt von den Herstellern den Einsatz entsprechender Komponenten. Das werden die Hersteller wahrscheinlich ausnutzen und für 5G-Handys noch einmal einen Aufschlag verlangen. OnePlus geht davon aus, dass gerade zum Start der 5G-Netze entsprechende Smartphones um 200 bis 300 Dollar teurer sein werden, als herkömmliche Handys.

Ebenso ist zu erwarten, dass faltbare Geräte, wie das Samsung Galaxy X, gegenüber traditionellen Smartphones empfindlich teurer werden. Analysten gehen von einem Startpreis von mindestens 1800 Dollar aus. Sollten sich faltbare Geräte tatsächlich etablieren und an die 2000 Euro kosten, könnte dies den Herstellern weitere Argumente für höhere Preise liefern. Zumal der Preis eines 1000-Euro-Smartphones nicht mehr allzu hoch wirkt, wenn es auch Geräte für 2000 Euro gibt.

Mittelklasse bleibt leistbar

Auch wenn die Preise der Spitzenmodelle scheinbar unaufhaltbar in die Höhe schießen, bleiben Mittelklasse-Smartphones im leistbaren Bereich. Dabei sind etwa Motorola, Nokia, die Huawei-Submarke Honor oder Xiaomi zu nennen. Die Smartphones der Motorolas Moto G6-Familie (hier im futurezone-Test) sind bereits ab einem Preis von 180 Euro zu haben.

Auch der chinesische Hersteller Xiaomi hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen als günstige Alternative gemacht: Das Xiaomi Mi 8 (hier im futurezone-Test), das über eine der besten Smartphone-Kameras verfügt ist bereits ab 390 Euro verfügbar.

Da die Innovationen im Smartphone-Segment in den vergangenen Jahren ohnehin meist hinter den Erwartungen geblieben sind, verfügen mittlerweile nahezu alle Mittelklasse-Modelle über zeitgemäße Funktionen und ausreichend Rechenpower.

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