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Die Rückkehr der Handhelds: Die 5 besten Geräte im Vergleich

Die 90er-Jahre und frühen 2000er waren geprägt von tragbaren Spielekonsolen: Gameboy, Game Gear und PlayStation Portable waren die begehrtesten Spielegeräte für Kinder. Mit dem Smartphone und dem Tablet kam dann recht schnell auch das Ende dieser Handhelds. Dann wagte Nintendo 2017 mit der Switch einen mutigen Schritt: Ihre neue Konsole konnte zu Hause am TV und unterwegs eingesetzt werden. Das hat funktioniert und jetzt boomt der Markt. 

Wir geben euch einen Überblick, welche Geräte gerade angesagt sind, für wen sie sich eignen und was sie kosten:

  • Nintendo Switch

  • Steam Deck

  • Lenovo Legion Go und Asus Rog Ally

  • PlayStation Portal - Remote Play

  • Bonus: Razr Kishi

Nintendo Switch 

Inzwischen zählt die Nintendo Switch für viele zu der Standard-Konsole. 3 Varianten gibt es derzeit: die klassische, die OLED und die Lite. Wir stellen sie vor.

Was kann man spielen – und was nicht? 
Die Nintendo Switch ist die einzige Konsole, mit der sich (legal) die neuesten Nintendo-Titel spielen lassen. Mit Super Mario, Zelda und Pokémon finden die beliebtesten Spielereihen der Welt auf der Plattform statt - Mario Kart 8 Deluxe ist eines der meistverkauften Spiele aller Zeiten. Selbst Blockbuster wie Hogwarts Legacy (hier im Test) haben es mit einer eigenen Version auf die Konsole geschafft. Spielen kann man auf der Konsole nur, was auch von Nintendo im hauseigenen Store angeboten wird – das sind neben den eigenen Titeln viele großartige Indie-Spiele. Außerdem probiert Nintendo mit Erweiterungen wie Ring Fit (futurezone-Test) oder Mario Kart Live: Home Circuit (hier im Test) regelmäßig neue, unterhaltsame Methoden, Realität und virtuelles Spiel zu verbinden. 

Wie gut ist die Technik? 
Dass die Switch eher schwach daher kommt, dürfte inzwischen bekannt sein. Selbst die eigenen Spiele machen dem Gerät zunehmend zu schaffen. Mit nur 4 GB RAM kommt sie immer schneller an ihre Grenzen. Alle Versionen der Konsole haben eines gemeinsam: Die Displayauflösung beträgt maximal 720p. Unterschiede gibt es bei Größe und Displayart. So haben die klassische und die kleine Lite-Variante einen LC-Bildschirm, der weniger kräftig und kontrastärmer als die neue OLED-Variante ist. Diese kommt mit 64 GB Speicher statt 32 GB – erweitern muss man diesen Speicherplatz aber in den meisten Fällen mit einer SD-Karte, wenn man Spiele digital kauft und herunterladen will. 

➤ Mehr lesen: Nintendo Switch OLED im Test: Zu schön, um gehasst zu werden

Für ist das geeignet? 
Die Switch ist eindeutig eine Familienkonsole. Das Angebot spricht Kinder und Erwachsene gleichermaßen an und das gemeinsame Spielen mit Geschwistern, Eltern und Freunden steht bei Nintendo häufig im Vordergrund. Wen die aktuellsten Grafikmonster kalt lassen, aber bei Mario Kart und Animal Crossing alles um sich herum vergisst, ist bei der Switch richtig. Dann muss man sich nur noch entscheiden, welche der 3 Switch-Versionen zu einem passt. Zu bedenken bleibt, dass es nicht mehr allzu lange dauern dürfte, bis die Konsole einen Nachfolger bekommt. Die Gerüchte halten sich hartnäckig, dass sie spätestens in 2 Jahren abgelöst wird. Das bedeutet aber nicht das Ende, sondern den Anfang einer mehrjährigen Übergangszeit, bei der die meisten Spiele auf beiden Konsolen erscheinen dürften. 

Was kostet das? 
Die Nintendo Switch OLED kostet derzeit bei Amazon 331, 76 Euro und ist damit günstiger als über den offiziellen Nintendo Store (349,99 Euro). Die klassische Variante findet man für 281,35 Euro bei Amazon, bei Nintendo kostet sie 299,99 Euro. Die kleinere Lite-Version, die man nicht an den TV anschließen kann, bekommt man bei Amazon je nach Farbvariante (Blau, Türkis, Koralle) ab 201,68 Euro, bei Nintendo kostet sie 219,99 Euro.

Steam Deck 

Der Gaming-Store Steam vom Konzern Valve hat mit seinem ersten Handheld für eine Überraschung gesorgt. Die wenigsten konnten sich vorstellen, dass mit dem Steam Deck wirklich PC-Games ohne Probleme auf ein Handheld gebracht werden können. Die anfängliche Skepsis verflog aber schnell.

Was kann man spielen – und was nicht? 
Wer am PC spielt, kommt an Steam eigentlich nicht vorbei. Von den riesigen Hits des Jahres (Baldur’s Gate 3, Starfield und Alan Wake) bis hin zu Evergreens wie Stardew Valley oder Indie-Perlen wie Jusant finden immer mehr Spiele ihren Weg auf das Steam Deck. Wer seine Games lieber bei GoG oder Epic kauft, kann sie über das Linux-Betriebssystem recht schnell ebenfalls installieren. Selbst an den Xbox Game Pass kommt man, mit etwas Tüftelei.

Wie gut ist die Technik? 
Optisch erinnert das Steam Deck an den 90er-Backstein Sega Game Gear. Ja, es ist groß und mit 670 g mehr als doppelt so schwer wie die Nintendo Switch (ungefähr so viel wie ein 12,9-Zoll-iPad-Pro). In der Hand liegt es aber auch bei längeren Sessions überraschend gut. Um einen Mini-Linux-PC mit 16 GB Arbeitsspeicher zu betreiben, braucht man eben Platz – und nichts anderes ist das Steam Deck. Die OLED-Version hat ein 7,4-Zoll-Display, die LCD-Variante ist 7 Zoll groß. Beide haben eine Auflösung von 1.280 x 800 Pixel. Darauf sehen Spiele wirklich überraschend gut aus. Man kann zwischen der Steam-Plattform und dem Linux-Desktop wechseln. Schließt man Maus und Tastatur an, könnte man auch darauf arbeiten (warum auch immer man das wollen würde). Die Konsole bietet viele Freiheiten – vom Installieren und Entwickeln eigener Apps bis zur Öffnung für weitere Betriebssysteme wie Windows 10 und 11. Positiv ist zudem die gute Reparierbarkeit des Geräts. Durch eine Kooperation mit der Reparatur-Plattform ifixit lassen sich unter anderem Lüfter, SSD, Tasten und Sticks, Display und Akku nachbestellen. Mit dem Steam Dock lässt sich das Gerät auch an den TV anschließen.

Für wen ist das geeignet? 
Spiele entwickeln sich derzeit rasant weiter. Um den Leistungshunger zu bändigen, muss regelmäßig der PC aufgewertet werden – was mitunter Hunderte bis über 1.000 Euro kosten kann. Für einen neuen PC mit einer Nvidia GeForce RTX 4080 legt man aktuell 3.000 bis 4.500 Euro hin – mit einer schwer erhältlichen RTX 4090 liegt man zwischen 5.500 und 6.000 Euro. Da sieht die Möglichkeit, auch die neuesten Spiele auf dem Steam Deck überhaupt noch spielen zu können, recht verlockend aus. Das große Gerät ist für kleine Kinderhände aber nicht ideal. Wer wirklich alles aus seiner Konsole herausholen möchte, hat viele PC-Spiele und Lust darauf, auch ein bisschen an der Software herumzuspielen

Was kostet das? 
Das Steam Deck ist ausschließlich über die Plattform Steam selbst verfügbar. Von der ersten LCD-Generation gibt es aktuell nur noch die 256-GB-Variante für 419 Euro. Das neue, technisch etwas bessere Steam Deck OLED kostet 569 Euro (512 GB) bzw. 679 Euro (1 TB). Von der (nicht empfehlenswerten) 64-GB-Version für 369 Euro und der (empfehlenswerten) 512-GB-Variante der ersten Generation gibt es noch Restposten. 

Asus ROG Ally & Lenovo Legion Go

Kaum zeigte sich, dass das Steam Deck tatsächlich ein Erfolg sein könnte, kamen Alternativen auf den Markt, die starke Konkurrenz für die Valve-Konsole sind. Mit dem Lenovo Legion Go und dem Asus ROG Ally haben sich 2 besonders hervorgetan. 

Was kann man spielen – und was nicht? 
Beide Geräte wurden vor allem für den Xbox Game Pass entwickelt. Auf ihnen läuft eine Windows-11-Version und sie arbeiten mit Microsoft zusammen. Wer also vor allem auf Xbox oder PC das monatliche Abo des Konzerns nutzt, kann das auf den hochwertigen Handhelds ebenfalls spielen. Daneben lassen sich wie auf einem PC auch die Games von Steam, Epic, GoG und Amazon installieren. Out oft the Box stehen Nutzer*innen also deutlich mehr Spiele-Angebote zur Verfügung als beim Steam Deck. 

Wie gut ist die Technik? 
Die Geräte sind aktuell ungeschlagen, was die Technik betrifft. Beide Geräte haben einen AMD Ryzen Z1 bzw. Z1 Extreme Prozessor mit 16 GB RAM. Das Lenovo Legion Go verfügt über ein 8,8 Zoll Display mit QHD+ (2.560 x 1.600 Pixel) und 60 Hz. Das Asus ROG Ally hat ein 7-Zoll Display mit FHD (1.920 x 1.080 Pixel) und einer Bildrate von maximal 120 Hz. Dass gerade Blockbuster-Spiele auf den beiden Geräten besser aussehen und flüssiger laufen als auf dem Steam Deck, dürfte niemanden überraschen. Ein Vorteil des Lenovo Legion Go gegenüber anderen Handhelds ist, dass man die Controller wie bei der Nintendo Switch Classic und OLED abnehmen kann. Der rechte Controller wird dabei zu einer Maus, was genial ist.

Für wen ist das geeignet? 
Obwohl die Daten auf dem Papier überzeugen, sind die beiden High-End-Handhelds eher ein Nischenprodukt für jene, die entweder ganz auf den PC verzichten wollen, oder einfach intensiv spielen und immer die neueste Hardware wollen. Die beiden Geräte sind selbst bei Spieler*innen kaum im Bewusstsein, da der Markt noch recht am Anfang steht und das Marketing mit vielen Fachbegriffen und merkwürdigem Zubehör wie den Lenovo Legion Glasses eher auf Hardcore-Gamer*innen und Early Adopter*innen ausgelegt ist. Dazu kommt der saftige Preis, bei dem man sich zweimal überlegt, ob man nicht gleich einen neuen Rechner kaufen kann. 

Was kostet das? 
Das Asus ROG Ally mit dem Z1 Extreme ist aktuell ab 799 Euro verfügbar, die Z1-Version findet man ab 655,90 Euro. Das Lenovo Legion Go findet man ab 799 Euro.  

PlayStation Portal Remote-Player

Einst waren PlayStations-Handhelds die große Liebe von Jugendlichen und Erwachsenen, mit dem Eingehen der PS Vita überließ man den Markt aber anderen. Jetzt meldet sich Sony zurück, aber mit angezogener Handbremse. 

Was kann man spielen – und was nicht? 
Hier bitte genau lesen, bevor man kauft: Man kann nur PlayStation-5-Spiele spielen und auch nur, wenn man eine PS5 besitzt. Das Handheld ist ein „Remote Player“, was bedeutet, es werden Spiele von der Hauptkonsole im eigenen Haushalt direkt auf den kleinen Bildschirm übertragen. Man kann die Konsole also nicht einfach unterwegs für Cloud Gaming benutzen oder sie statt einer teuren PS5 verwenden. Sie spiegelt immer nur das, was die heimische PS5 auch abspielt. Das gibt es übrigens auch für Android- und iOS-Geräte als App. 

Wie gut ist die Technik? 
Optisch wirkt es, als hätte Sony einen DualSense-Controller zersägt und einen Bildschirm dazwischen geklebt – sehr elegant sieht das nicht aus, aber der PlayStation-Controller ist großartig. Mit einem 8-Zoll-Full-HD-LCD und maximal 60 Hz ist die Darstellung gut, aber nicht überragend. Mit 530 Gramm ist das Gerät irgendwo zwischen Nintendo Switch und Steam Deck zu finden. Da nur gestreamt wird, ist vor allem die stabile Internetverbindung und weniger die interne Hardware entscheidend. Deswegen ist es überraschend, dass noch kein WiFi 6E, sondern nur WiFi 5 verbaut wurde. 

Für wen ist das geeignet? 
Für alle Menschen, die eine PS5 haben, aber nicht immer Zugriff auf den Fernseher. Oder für alle, die auch mal im Garten, in der Badewanne oder im Bett spielen wollen – eben da, wo die PS5 nicht steht. Das bietet sich also in Familien an, damit kein Streit um den TV entsteht.

Was kostet das? 
Mit 219 Euro ist die Sony PlayStation Portal recht günstig. Bedenkt man, dass man eine PlayStation 5 für 549,99 Euro (ab 553,61 Euro bei Amazon) dazukaufen muss, wird das Ganze gleich etwas teurer. Im Vergleich zur Nintendo Switch Lite, die eine eigenständige Handeld-Konsole ist, ist der Preis also wieder hoch. Die Konsole ist derzeit online vergriffen, weil sie so kurz vor dem Weihnachtsgeschäft erschien, dass Scalper die ersten Vorräte aufkauften. Im Einzelhandel könnte sie aber noch gelegentlich zu finden sein.

Razer Kishi V2 (Pro)

Die Renaissance der Handhelds bedeutet nicht den Untergang von mobile Gaming. Ganz im Gegenteil boomt das Geschäft für Smartphones und Tablets weiter. Deswegen reicht es manchen auch, hochwertige Hardware zu kaufen, die die vorhandene ergänzt – wie das Razer Kishi V2

Was kann man damit spielen? 
Alles, was sich auf dem Handy installieren lässt und einen Controller unterstützt, kann so gespielt werden: Apple Arcade, Google Play Games, Cloud-Gaming des Xbox Game Pass sowie PlayStation Remote Play und Steam Link werden unterstützt.  

Wie gut ist die Technik? 
Razer hat einen hochwertigen Universal-Controller mit verstellbarer Größe entwickelt, der eine Vielzahl von Geräten zu einem Gaming-Screen macht. Besonders am Controller ist, dass er über USB-C direkt mit dem Smartphone verbunden wird und es keine Verzögerung bei der Eingabe gibt, wie es mit Bluetooth passieren könnte. Damit können eigentlich alle Android und Apple-Handys eingezwickt und zur Handheld-Konsole umfunktioniert werden. 

Für wen ist das geeignet?
Wer viel auf dem Handy spielt und auch gerne Action-Games oder Shooter bequem zocken will, braucht einen Controller. Klar, den kann man auch einfach nur verbinden und das Handy aufstellen, gemütlich ist das aber nicht. Mit einem Handheld ist man freier, auch unterwegs gemütlich zu spielen. Sinn macht das vor allem dann, wenn man ein aktuelles, leistungsstarkes Handy hat, dass wirklich für das Spielen ausgelegt ist.

Was kostet das? 
Es gibt viele verschiedene Controller, in die man sein Handy einsetzen kann, das Razer Kishi V1 gibt es bereits für 49,40 Euro bei Amazon. Das Razer Kishi V2 (99,61 Euro bei Amazon) oder die Pro-Variante mit besserem Kontroller (141,17 Euro bei Amazon) ist eine gute Wahl, wenn man ein überzeugendes Handheld-Erlebnis will, aber eigentlich gar keine eigene Konsole dafür braucht.

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Franziska Bechtold

frau_grete

Liebt virtuelle Spielewelten, Gadgets, Wissenschaft und den Weltraum. Solange sie nicht selbst ins Weltall kann, flüchtet sie eben in Science Fiction.

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