Xiaomi Mi Vacuum Cleaner G10: Günstiger Akku-Staubsauger im Test

Xiaomi Mi Vacuum Cleaner G10: Günstiger Akku-Staubsauger im Test

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Günstiger Akku-Staubsauger von Xiaomi im Test

Damit man den Xiaomi Mi Vacuum Cleaner G10 liebgewinnt, muss man einige Kompromisse eingehen. Diese sind allerdings weitgehend verkraftbar.

Akku-Staubsauger sind ziemlich praktisch. Es gibt kein lästiges Kabel, keine Beutel, sie sind handlich, schnell griffbereit und durch zahlreiche verschiedene Aufsätze flexibel einsetzbar. Makellos sind die Akku-Staubsauger allerdings bei Weitem nicht.

Wer sich einen Akku-Staubsauger anschaffen will, wird einige Kompromisse eingehen müssen - sei es beim Preis, bei der Saugleistung, der Akkulaufzeit oder der Handlichkeit. Ich habe mir den Xiaomi Mi Vacuum Cleaner G10 näher angesehen und ihn auf seine Alltagstauglichkeit überprüft.

Der Xiaomi-Sauger fällt zunächst in erster Linie durch seinen vergleichsweise niedrigen Preis auf. Bis vor kurzem kostete der Mi Vacuum Cleaner G10 lediglich 216 Euro. Mittlerweile ist der Preis etwas gestiegen. Derzeit ist lediglich der G10 Plus für rund 270 Euro verfügbar.

Lieferumfang und technischen Eckdaten

  • Elektro-Bodenbürste
  • Mini-Elektrobürste
  • Fugendüse
  • 2-in-1-Staubbürste
  • abnehmbarer Wassertank samt Wischmopp
  • Wandhalterung zum Aufladen
     
  • Max. Betriebsdauer: 65 Minuten
  • Max. Saugleistung: 150 AW (Air Watt)
  • Gewicht: 3 Kilogramm
  • Fassungsvermögen: 600 Milliliter
  • Preis: aktuell rund 270 Euro auf Amazon
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Akku-Staubsauger - Xiaomi Mi Vacuum Cleaner G10 

Flexibel einsetzbar

Kommen wir zunächst zu den positiven Seiten des Mi Vacuum Cleaner G10: Der Sauger ist vielleicht nicht ganz so klein und leicht wie so manches Konkurrenzprodukt. Er lässt sich aber immer noch ohne Probleme mit einer Hand heben, sodass er als Handstaubsauger verwendet werden kann - auch Überkopf.

Die einzelnen Aufsätze sind blitzschnell gewechselt und verleihen dem Gerät ein hohes Maß an Flexibilität. Dass das lange Rohr für die Bodenbürste auch mit der Staubbürste oder der Fugendüse bestückt werden kann, trägt maßgeblich dazu bei.

Die Wand- und Ladehalterung kommt in einem schlichten und platzsparenden Design, wodurch man schnell einen geeigneten Platz findet. Die Fugendüse und die Staubbürste können auf der Halterung angebracht werden, für die Mini-Elektrobürste gibt es darauf leider keinen Platz.

Ergonomisch gelöst

Die Bedienung ist ergonomisch gut abgestimmt. Die beiden Tasten unterhalb des Displays sind ohne Weiteres mit dem Daumen zu erreichen - selbst wenn man den Zeigefinger gerade auf dem Abzug hat.

Eine Taste ist übrigens eine Feststelltaste, damit man den Abzug nicht ständig gedrückt halten muss. Die andere Taste dient der Auswahl des Saugmodus. Das TFT-Display ist gut lesbar und zeigt den aktuellen Akkustand sowie den jeweiligen Betriebsmodus an - Auto, Eco, Standard oder High Power.

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Akku-Staubsauger - Xiaomi Mi Vacuum Cleaner G10 

Die Haare und die Saugleistung

Recht gut gelöst ist auch der Auffangbehälter und das System zum Entleeren des Schmutzes. Der Behälter muss dafür zwar vom Sauger gelöst werden, öffnet sich dann aber nach unten, sodass der Schmutz direkt und ohne Drehen oder Kippen in den Mistkübel fällt. Das Filtersystem lässt sich rasch und einfach reinigen und auch tauschen.

Die große Elektro-Bodenbürste hat glücklicherweise kein Problem mit Haaren, die sich um den Drehmechanismus verwickeln. Ebenso kann die Bürste größere, am Boden liegende Teile einsaugen und schiebt sie nicht vor sich her.

Auch die Saugleistung ist ausreichend. Allerdings nur - so zumindest mein Gefühl - wenn man den stärksten High-Power-Modus wählt, der dem Mi Vacuum Cleaner G10 eine ordentliche Saugkraft verleiht. Der stärkste Saugmodus verlangt einem jedoch einige Kompromisse ab, wobei wir bei den nicht so guten Seiten des Akku-Staubsaugers wären.

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Akku-Staubsauger - Xiaomi Mi Vacuum Cleaner G10 

Die Akkulaufzeit

Der High-Power-Mode saugt nämlich nicht nur den Schmutz ein, sondern auch den Akku leer - und zwar innerhalb kürzester Zeit, was aber auch bei anderen Akku-Staubsaugern generell üblich ist. Gerade mal bis zu 10 Minuten am Stück kann man im stärksten Saugmodus werkeln. Im Standardmodus sind des bis zu 35 Minuten und beim Eco-Modus sind es bis 45 Minuten.

Allerdings war ich mit der Saugleistung der beiden schwächeren Modi nie wirklich zufrieden, weshalb ich meistens zum High-Power-Mode gewechselt habe. Dafür kann man sich für den Mi Vacuum Cleaner G10 einen austauschbaren Akku zulegen. Ein Zweit-Akku ist optional für rund 80 Euro erhältlich.

Die Sache mit dem Wind

Ein weiterer Nachteil beim stärksten Saugmodus ist der Luftauslass. Ich verstehe schon, irgendwo muss die angesaugte Luft ja auch entweichen. In diesem Fall wird sie seitlich abgeleitet, was ich aber als ziemlich lästig empfand.

Wenn man nämlich etwa mit einem kurzen Aufsatz im Handstaubsaugermodus in einer Ecke saugt, verursacht der Luftausstoß einen derartigen Wind, dass Staub und Schmutz davon aufgewirbelt werden, bevor er eingesaugt werden kann.

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Akku-Staubsauger - Xiaomi Mi Vacuum Cleaner G10 

Der verklebte Schmutz

Nicht allzu gut gelöst ist auch der Mechanismus der Mini-Elektrobürste. Sie ist zwar praktisch, weil man damit beispielsweise eine Couch oder Matratzen wunderbar reinigen kann. Allerdings verheddern sich in der Drehbürste schnell die Haare, die man dann umständlich mit einer Schere entfernen muss.

Ein ähnliches Problem gibt es auch beim Schmutzbehälter. Vor allem, wenn man mal etwas Feuchtes oder gar Nasses einsaugt, verklebt sich der Schmutz in der Gummidichtung des Entleerungssystems. Um die Dichtung wieder sauber zu bekommen, muss sie ausgebaut und mühsam mit einem Wattestäbchen gereinigt werden.

Der Wassertank und der dazugehörige Mopp ermöglichen gleichzeitiges Wischen und Saugen - zumindest in der Theorie. Zwar ist der Wischmopp besser als nichts, mit einem richtigen Nasswischen kann er allerdings nicht verglichen werden. Es ist mehr ein befeuchtendes Drüberwischen, mit dem sich halt etwas mehr Schmutz binden lässt.

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Akku-Staubsauger - Xiaomi Mi Vacuum Cleaner G10 

Keine Beleuchtung, kein Driften

Was ich beim Mi Vacuum Cleaner G10 ebenso vermisst habe, ist eine LED auf der Bodenbürste. Schon klar, der Boden wird auch ohne Beleuchtung sauber. Aber praktisch ist ein solches Licht allemal, weil es den Staub und Schmutz besser sichtbar macht.

Gewöhnungsbedürftig ist das Fahrwerk der großen Elektro-Bodenbürste. Aufgrund der beiden Gummiräder gibt es kein Driften und seitliches Fortbewegen. Um die maximale Flexibilität herausholen zu können, muss man den Sauger anheben oder ihn wie ein Auto beim parallelen Einparken manövrieren.

Unpraktisch ist, dass der Mi Vacuum Cleaner G10 mit langem Rohr und großer Elektro-Bürste nicht von selbst stehen kann. Will man ihn an die Wand lehnen, ist Fingerspitzengefühl gefragt, weil er entweder nach vorne rutscht oder seitlich umkippt.

Aufladen dauert ewig

Ist der Akku komplett leergesaugt, dauert es ziemlich lange, bis er wieder einsatzbereit ist. Nach 30 Minuten an der Steckdose hat sich noch gar nichts getan – der Akku zeigt immer noch 0 Prozent. Rund 90 Minuten an der Steckdose benötigt der Mi Vacuum Cleaner G10, um seinen Akku auf 30 Prozent aufzuladen.

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Akku-Staubsauger - Xiaomi Mi Vacuum Cleaner G10 

Fazit

Der größte Pluspunkt beim Mi Vacuum Cleaner G10 ist sein Preis. Mit rund 270 Euro zählt er zu den günstigsten brauchbaren Akku-Staubsaugern, die mehrere Aufsätze, Bürsten und eine Wand-Lade-Halterung im Lieferumfang enthalten haben.

Durch das reichliche Angebot an Zubehör findet man bei dem Xiaomi-Sauger stets den passenden Aufsatz, was dem Gerät eine hohe Flexibilität verleiht. Im High-Power-Modus hat er auch ausreichend Kraft, allerdings nur für kurze Zeit.

Die kurze Akkulaufzeit im High-Power-Mode hat bei mir dazu geführt, dass ich mein Staubsaugverhalten maßgeblich geändert habe. Ich habe deutlich öfter gesaugt, dafür aber nie lange. Wer seine Wohnräume lieber in einem Durchgang saugen möchte, muss sich mit einem schwächeren Saugmodus zufriedengeben oder sich einen Zweit-Akku zulegen.

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Akku-Staubsauger - Xiaomi Mi Vacuum Cleaner G10 

Weil bei mir der Mi Vacuum Cleaner G10 direkt in der Küche einen Standplatz gefunden hat, habe ich auch öfter spontan zum Staubsauger gegriffen als sonst. Dass es kein lästiges Kabel gibt, und dass das Gerät nicht unhandlich ist, hat auch wesentlich dazu beigetragen.

Der Xiaomi-Sauger ist ideal für all jene, die nicht allzu viel Geld für einen Akku-Staubsauger ausgeben wollen, dafür aber bereit sind, einige Kompromisse einzugehen. Je nach Erwartungshaltung sind die Kritikpunkte im Großen und Ganzen verkraftbar und fallen nach einer Eingewöhnungsphase nicht mehr allzu stark ins Gewicht.

Ein Blick auf die Preishistorie des Xiaomi Mi Vacuum Cleaner G10 zeigt, dass das Gerät in den vergangenen 2 Jahren die meiste Zeit rund 220 Euro gekostet hat. Möglicherweise ist es ratsam, mit einem Kauf noch etwas zuzuwarten, bis der Preis wieder fällt. Der aktuelle Preis von 270 Euro ist nämlich ein starker Ausreißer nach oben.

Die Konkurrenz

Wenn man ein paar Euro mehr einkalkuliert, wird das Angebot an verfügbaren Akku-Staubsaugern schnell umfangreicher. Das günstigste Gerät des Platzhirschen - der Dyson V8 - ist in manchen Online-Shops beispielsweise ab rund 290 Euro erhältlich.

Für noch weniger Geld: Den Tineco A11 Master gibt es derzeit bei Amazon stark vergünstigt bereits ab rund 200 Euro. Der Dreame R10 - der eigentlich baugleich mit dem Xiaomi Mi Vacuum Cleaner G10 ist und ein zusätzliches LED-Licht hat - gibt es auf Amazon ab 210 Euro.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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Florian Christof

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