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Zwangsupdate für Nutzer älterer Windows-10-Versionen

Besitzer der Windows 10 Version 1809 sollen in Kürze zwangsweise das Mai 2020 Update erhalten und so auf die Windows 10 2004 Version umgestellt werden. Die Version 1809 wurde im Oktober 2018 veröffentlicht und wurde im Mai 2019 von der Version 1903 abgelöst. Die derzeit freigegebene Version des Updates enthält allerdings noch viele Bugs.

Derzeit sind laut Microsoft noch 10 Bugs offen, weitere wurden bereits behoben. Es gibt dabei vor allem Grafik-Probleme. Das betrifft zum einen Systeme, die einen Intel iGPU-Anzeigeadapter und einen Bildschirm mit variabler Bildwiederholrate (VRR) verwenden. Hier funktioniert die Aktivierung der VRR nicht, wenn Spiele DirectX 9 verwenden. Solche Geräte wurden aber zunächst vom Update ausgeschlossen.

Bluescreen

Zum anderen gibt es Probleme mit älteren Treibern für Nvidia-Grafikkarten. So kann während oder nach der Installation des Mai 2020 Updates, etwa ein Bluescreen, auftauchen. Auch hier hält Microsoft das Update zurück, bis die Fehler behoben wurden. Ebenfalls einen Bluescreen verursachen Geräte, die über einen Thunderbolt-Port an- und abgedockt werden und den Kernel-DMA-Schutz aktiviert haben. Dieser verhindert, dass bereits beim Start von Windows Viren oder Malware eingeschleust werden können. Auch hier wurde das Upgrade auf Windows 10 2004 gestoppt.

Auch einige Audiotreiber haben Probleme mit der 2004-Version. So können Conexant ISST Audio-Treiber von Synaptics nicht mehr kompatibel sein. Treiberpakete mit den Dateien aksfridge.sys oder aksdf.sys von Aladdin Knowledge Systems enthalten, machen nach dem Update ebenfalls Probleme, sodass das Update fehlschlagen kann. Ein weiteres Problem wurde bei Realtek Bluetooth-Chips festgestellt. Nach dem Update schlägt das Pairing mit einigen Bluetooth-Geräten fehl.

Weitere Fehler bekannt

Das sind allerdings nur die offiziell von Microsoft genannten Fehler. Weiter Probleme könnten laut Nutzerberichten auch die Laufwerkoptimierung, Geräte die reaktionsschnellen Speichertechnologien Optane und Memory Pinning nutzen und das Betreiben externer Displays betreffen.

Microsoft hat alle Geräte, die potenziell von den Bugs betroffen sein könnten vom Update ausgeschlossen, bis die Fehler behoben wurden. Allerdings sind auch Windows Server Systeme betroffen. Nutzer könnten über das Media Creation Tool eigenständig das Update heruntergeladen, da es bereits freigegeben wurde. Davon rät Microsoft allerdings eindeutig ab.

Zwangsupdate umgehen

Während Firmenkunden auch auf das Herbst 2020 Update warten können, das hoffentlich deutlich weniger fehleranfällig ist, haben Privatkunden keine Wahl. Der Support für Windows 10 1809-Version wurde zwar bis 10. November 2020 verlängert, spätestens dann müssen die alten Systeme aber auf die 2004-Version umgestellt werden. Dies soll automatisch über eine künstliche Intelligenz geregelt werden, die erkennt, wenn sich ein System dem Supportende nähert.

Wie auf dem Blog borncity.com berichtet wird, soll dieses Update dann ohne eine Zustimmung des Nutzers stattfinden. Wer das Update umgehen möchte, kann Windows 10 manuell, etwa über einen Datenträger mit den Installationsdateien auf die Version 1909 upgraden. In den Windows-10-Einstellungen findet man unter "System" > "Info" die aktuell Installierte Version heraus.

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