In dieser 3D-gedruckten Kloschüssel bleibt nichts kleben
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Forscher*innen der Universität für Wissenschaft und Technik Zentralchina in Wuhan sind eines der ärgerlichsten Probleme von Toiletten angegangen: das unerwünschte Anhaften von Schmutz in der Kloschüssel.
Sie haben ein spezielles, extrem schmutzabweisendes Material entworfen, auf dem so gut wie nichts kleben bleiben kann. Ihre Erkenntnisse haben sie im Fachmagazin Advanced Engineering Materials publiziert.
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Material aus hydrophoben Sandkörnern
Das Material der ARSSFT (Abrasion-Resistant Super-Slippery Flush Toilet) wird dazu mittels 3D-Drucker hergestellt. Es ist eine Kombination aus Kunststoff und hydrophoben Sandkörnern. In Verbindung mit einem silikonbasierten Öl entsteht das Material, an dem so gut wie nichts haften bleibt.
Wie in dem Video zu sehen ist, experimentieren die Forscher*innen mit schlammigem Wasser, Reisbrei, Milch, Honig, stärkebasiertem Gel und synthetischem Kot.
Bislang werden Toilettenschüsseln oft mit einem Antihaft-Spray behandelt. Der Schutzfilm löst sich aber im Laufe der Zeit, der Effekt verschwindet. Die ARSSFT-Toilette behält ihre schmutzabweisenden Fähigkeiten jedoch über längere Zeit. Möglich wird das durch eine an sich poröse Oberfläche, auf der das “rutschige Schmiermittel” auf Ölbasis viel besser erhalten bleibt. Tatsächlich benutzen sollte man die ARSSFT-Modelltoilette aber lieber nicht, sie ist nur ein Modell eines echten Klos im Maßstab 1:10.
Die Forscher*innen erklärten, dass die Erfindung nicht nur praktisch sei, sondern auch ein großes Umweltproblem eindämmen könnte. “Allein die Toilettenspülung verbraucht weltweit mehr als 141 Milliarden Liter Wasser pro Tag, das ist sechsmal so viel wie der gesamte Wasserverbrauch der afrikanischen Bevölkerung”, erklärt Yike Li von der Universität für Wissenschaft und Technik Zentralchina. Wenn weniger Schmutz in der Toilette haften bleibt, müsste man auch weniger Wasser nachspülen, so der Gedanke.
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