Science

50 Millionen Euro für Digitalisierung an Universitäten

Die im Uni-Budget dafür reservierten Mittel wurden im Zuge einer Ausschreibung vergeben, deren Ergebnisse am Montag präsentiert wurden. Insgesamt waren 71 Projekte von 21 der 22 öffentlichen Universitäten eingereicht worden. Die ausgewählten Vorhaben müssen nun bis 2024 umgesetzt werden. Umfasst sind dabei Maßnahmen in Lehre, Verwaltung und „Open Science“. „Mit dem heutigen Tag können die öffentlichen Universitäten durchstarten in die 2020er Jahre und gezielt in ihre Digitalisierungsanstrengungen investieren“, so Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) in einer Aussendung. „Noch nie zuvor wurden 50 Mio. Euro derart fokussiert für innovative, neue und kreative Digitalisierungsprojekte an Universitäten in die Hand genommen.“

Die Mittel seien nicht nach dem Gießkannenprinzip vergeben worden. „Gefördert werden wirklich strukturverändernde, richtungs- und zukunftsweisende Projekte, die das Potenzial haben, das gesamte Universitäts- und Hochschulsystem innovativ und leistungsfähig für das digitale Zeitalter zu gestalten. Das können also auch nur Vorhaben sein, die mehrere Universitäten und andere Hochschulen und Bildungseinrichtungen gemeinsam umsetzen“, so Faßmann. Der Zusammenschluss zu Kooperationen und Clustern sei deshalb ein weiteres, wichtiges Auswahlkriterium gewesen.

iMoox wird weiternentwickelt

Unter anderem wird die 2013 von Technischer Universität (TU) Graz und Universität Graz gegründete einzige österreichische MOOC-Plattform (Massive Open Online Courses) „iMoox“ weiterentwickelt. Einige Vorhaben drehen sich außerdem um „Learning Analytics“, also die Erhebung, Auswertung und Verarbeitung von Lerndaten von Studenten. Die Medizin-Unis wiederum konzentrieren sich in ihren Vorhaben etwa auf digitale Histologie bzw. die Digitalisierung der bisher durch Mikroskope vermittelten Lehrinhalte.

Andere Projekte beschäftigen sich mit Initiativen zu „Open Science“, womit ein möglichst freier Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen und Forschungsdaten garantiert werden soll. Im Bereich soziale Transformation hat sich die Universität Graz den Aufbau eines „inklusiven Forschungszentrums“ vorgenommen.

Unterlagen fürs Smartphone

Digitalisierung soll aber auch die Hochschulverwaltung effizienter machen. Mit „Mobile First“ will etwa die Wirtschaftsuniversität (WU) das Smartphone zu einer Art universitärem Universaltool machen, mit dem sich sämtliche Tätigkeiten am Campus erledigen lassen (z. B. Ausdrucken von Unterlagen, Aufsperren von Zugängen). Im Rahmen von „AHESN Next“ wird unter Führung der Uni Klagenfurt unter anderem eine Plattform zur Anerkennung gleichwertiger Prüfungsleistungen über verschiedene Hochschulen hinweg aufgebaut.

Aufgrund von Abstrichen bei den eingereichten Projekten nicht ganz so zufrieden zeigte sich die Präsidentin der Universitätenkonferenz (uniko), Sabine Seidler. „Wir sind nicht so froh darüber, dass so massive Kürzungen vorgenommen wurden, dass teilweise nach den Kürzungen die Sinnhaftigkeit der Projekte in Frage gestellt werden muss“, so Seidler bereits in der Vorwoche beim Neujahrsempfang der uniko. Man müsse nun sehen, wie zusätzliche Ressourcen aufgebracht werden und was tatsächlich in den Projekten umgesetzt werden könne.

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