So sah Dimorphos Sekunden vor dem Einschlag aus.

So sah Dimorphos Sekunden vor dem Einschlag aus.

© NASA/Johns Hopkins APL

Science

Asteroid Dimorphos hat nach NASA-Beschuss seine Form verändert

Als die NASA bei ihrer DART-Mission im September 2022 ein Raumfahrzeug auf den Asteroiden Dimorphos einschlagen ließ, wollte man damit eigentlich zeigen, dass man Asteroiden aus ihrer Umlaufbahn ablenken kann. Das kann sich künftig als äußerst nützlich erweisen - vor allem, wenn sich ein großer Asteroid auf Kollisionskurs mit der Erde befindet.

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Die Forscher*innen stellten aber vor kurzem fest, dass sich nicht nur die Umlaufbahn des 170 Meter großen Asteroiden veränderte. Auch die Form des Himmelskörpers wurde durch den Einschlag beeinflusst.

Aus Ball wird Wassermelone

Vor dem Einschlag umkreiste Dimorphos den größeren Asteroiden Didymos in einer Entfernung von gut einem Kilometer wie ein Mond. 11 Stunden und 55 Minuten brauchte er für eine komplette Umrundung. Nach dem Einschlag rückte er näher an seinen Kumpanen heran, die Umrundungszeit ist genau 33 Minuten und 15 Sekunden kürzer

Sein Aussehen hat sich seitdem von einem eher symmetrischen Rotationsellipsoid - ein abgeflachter Ball - zu einem sogenannten triaxialen Ellipsoid verändert. Das kann man sich wie eine längliche Wassermelone vorstellen.

Dimorphos vor und nach dem Einschlag.

Dimorphos vor und nach dem Einschlag.

Es ist allerdings gar nicht so einfach, die Form eines 170 Meter großen Asteroiden zu bestimmen, der sich etwa 11 Millionen Kilometer von der Erde entfernt befindet. Teleskope auf der Erde können allerdings die "Lichtkurve" von Didymos und Dimorphos messen.

Genaue Messungen der Lichtreflexionen

Die beiden Himmelskörper reflektieren nämlich Sonnenlicht, und weil sich Dimorphos um Didymos dreht, wirft dieser regelmäßig einen Schatten auf seinen Partnerasteroiden. Die Lichtkurve von Didymos nimmt ab, was von Teleskopen auf der Erde wahrgenommen werden kann.

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"Wir nutzten das Timing dieser Lichtkurveneinbrüche, um die Form der Umlaufbahn abzuleiten. Und weil unsere Modelle so empfindlich waren, konnten wir auch die Form des Asteroiden herausfinden", sagt Steve Chesley, ein leitender Forscher am JPL und Mitautor der Studie. "Wir hätten nie erwartet, dass wir eine solche Genauigkeit erreichen würden."

Hera-Mission soll im Oktober starten

Die Ergebnisse der Beobachtungen deuten auch darauf hin, dass es sich bei Dimorphos um ein loses "Trümmerhaufen"-Objekt handelt, ähnlich wie beim Asteroiden Bennu. Die Hera-Mission der europäischen Raumfahragentur ESA, die im Oktober 2024 starten soll, soll genauere Details liefern. Eine Raumsonde wird dann zum Asteroidenpaar reisen, um weitere Untersuchungen durchzuführen und zu ermitteln, wie genau DART Dimorphos umgestaltet hat.

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